Internationaler Markt
Der Iran hat den vom US-Geheimdienst festgelegten Termin für seinen Vergeltungsschlag gegen Israel verpasst. Ob das mutwillig geschah, ist nicht bekannt, und man weiß auch nicht, ob der Termin nachgeholt wird oder abgesagt wurde. Die Unsicherheit darüber wird Israel mehr belasten als den Iran und die Ölbörsen. Letzte sehen derzeit keine Veranlassung, den Preisen einen Risikoaufschlag aufzuerlegen.
Die Hamas hat sich derweil mit der Inthronisierung eines neues Anführers beschäftigt. Wahrscheinlich war ihr bekannt, dass die Prozedur dieser Tage in Ruhe ablaufen kann. Die Wahl fiel auf Jahia Sinwar. Der Mann ist im Nahen Osten gut bekannt. Zuletzt oblag ihm die Führung der Terrororganisation im Gazastreifen. In Israel kennt man ihn persönlich, denn 1988 wurde er dort zu einer lebenslangen Haftstrafe in vierfacher Ausführung verurteilt, die er umgehend antrat. Die vier vorgesehenen Leben hinter Gefängnismauern endeten allerdings schon 2011 anlässlich eines Gefangenenaustauschs. Nun wird er vom israelischen Militär erneut gesucht, nicht um ihn zurück ins Gefängnis zu holen, sondern um ihn umzubringen.
Das erklärte Ziel lässt nicht auf eine Beruhigung im Nahen Osten hoffen. Daher wird der kaum vorhandene Risikoaufschlag in den Ölpreisen kein Dauerzustand sein. Die Umgebung bleibt als Ursache plötzlich auftretender Preisanstiege im Spiel.
Der Depressionsschub, den die Aktienbörsen in den letzten Tagen erlitten, hat mittlerweile nachgelassen. Das wirkt sich lindernd auf die Fallsucht der Ölnotierungen aus. Das System ist allerdings nicht geheilt, es ist nur sediert. Das Phänomen kann jederzeit wieder auftreten und die Ölpreise herunterziehen.
Zusammenfassend kann man die beiden Impulsgeber als manisch konträr charakterisieren. Ein anderer Impulstyp geht von der Beobachtung der globalen Ölbestände aus. Diese nehmen gemäß den Daten der EIA (Statistikbehörde im US-Energieministerium) längerfristig moderat ab. Sie geben dem Markt somit einen permanent bullisch wirkenden Grundton, der hinter dem Tagesgeschehen häufig gar nicht erkennbar ist. Die weiteren Verdächtigen unter den dauerhaften Ölpreisbewegern sind OPEC und OPEC-Plus sowie die US-Notenbank. Auch sie wurden zuletzt von den manisch Konträren in den Schatten gestellt.
Heute Morgen legen die Notierungen an den Ölbörsen ein wenig zu. Eine klare Richtung geht daraus noch nicht hervor. Insgesamt gaben die Preise im Wochenverlauf bisher nach. Wenn das so bliebe, würde es der fünfte Abgang in wöchentlicher Folge werden.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 73,58 Dollar
Nationaler Markt
Die Heizölpreise zeigen sich aktuell nahezu bewegungslos, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das ist angesichts der internationalen Vorgaben plausibel. Die Situation bestätigt den freundlichen Verlauf der Trendkanäle. Diese weisen in den verschiedenen zeitrelevanten Darstellungen in Gänze abwärts. Zur korrekten Einordnung gehört aber auch der Hinweis, dass man weder übertriebene Erwartungen an den Preisrückgang stellen noch einen solchen als verlässlich annehmen sollte. Durch die kriegslüsterne Lage im Nahen Osten kann schnell einen Strich durch die schöne Rechnung gezogen werden.
Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt brummt. Konträr dazu ist es um die Hoffnungen auf fallende Preise bestellt. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in allen Regionen der Republik Kaufsignale an.
Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Sie sollten die Preise eng verfolgen und einen schnellen Kauf erwägen.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.