Internationaler Markt
Die Ölpreise korrigierten auch gestern weiter abwärts. Brent notiert heute früh bei 85 Dollar je Barrel. Wiederholt schwache Wirtschaftsdaten aus China trüben derzeit die Stimmung an den Ölbörsen. Marktteilnehmer, die bislang Hoffnungen in die angekündigten Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung gesetzt hatten, zweifeln inzwischen mehr und mehr an deren möglicher Wirksamkeit.
Die enttäuschenden Zahlen aus China summieren sich auf: Zu den deutlichen Rückgängen der Im- und Exporte, die letzte Woche für den Juli gemeldet wurden, kamen gestern überraschend schwache Ergebnisse zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen. Wie ernst die Regierung selbst die Lage einschätzt, zeigte sich an den umgehend eingeleiteten Zinssenkungen der chinesischen Zentralbank.
Auch wenn die Angebotslage auf dem Weltmarkt nach wie vor knapp ist und von den Marktteilnehmern weiterhin so eingeschätzt wird, verunsichern die Meldungen aus Peking. Eine merklich niedrigere Ölnachfrage steht im Raum, sollte sich die chinesische Konjunktur doch schlechter entwickeln als zuletzt angenommen. Die Stimmungslage reicht aus, um den vorhandenen preisstützenden Impulsen weniger Bedeutung beizumessen. Zu ihnen gehört aktuell die Prognose des US-Energieministeriums, das zum zweiten Mal in Folge von einer sinkenden Schieferölproduktion ausgeht.
Die vorläufigen US-Ölbestandsdaten des Branchenverbandes API fielen in der vergangenen Nacht leicht bullisch aus. Vor allem die Rohölbestände sollen auf Wochensicht deutlich stärker gesunken sein als erwartet. Die Ölfutures zeigen bislang keine Reaktion. Die Trader dürften auf die aussagekräftigeren offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) am Nachmittag warten.
Die Notierungen an den Ölbörsen haben ihren Abwärtslauf vorerst beendet und tendieren heute Morgen auf ihrer Richtungssuche seitwärts.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 81,10 Dollar
Nationaler Markt
Die Heizölpreise sinken weiter, nachdem sie in der vergangenen Woche ihren höchsten Stand seit gut 7 Monaten markiert hatten. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt heute Morgen im Binnenland einen Durchschnittspreis von 104,10 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Die Preiskorrekturen bei Rohöl und Gasöl auf dem internationalen Markt sorgen heute Morgen für weiteres Abwärtspotenzial hierzulande. Mit dem jüngsten Preisrückgang ist das Bestellaufkommen zurück aus der Tiefschlafphase. Heizölkunden sind jedoch noch immer zurückhaltend und hoffen auf weiter sinkende Preise.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten inzwischen 79 Prozent der Befragten künftig günstigere Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, sollte die Abwärtsbewegung eng beobachten, um so viel Abgang wie möglich mitzunehmen.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.