Internationaler Markt
Die Ölpreise sind seit Wochenbeginn deutlich gesunken. Brent-Rohöl notiert bei 71,80 Dollar je Barrel. Die Trader an den Ölbörsen ICE und NYMEX orientierten sich auch gestern an den preisdämpfenden Marktausblicken. Die Zweifel an der chinesischen Nachfrage blieben bestehen, zumal bekannt wurde, dass die staatliche PetroChina – wohl eine Raffinerie mit der Kapazität von 410.000 Barrel pro Tag – Mitte nächsten Jahres schließen will.
Zudem ist die Risikoprämie für den Nahostkonflikt merklich gesunken, nachdem der israelische Vergeltungsangriff vom Wochenende vergleichsweise zurückhaltend ausgefallen war. Ölinfrastruktur blieb wie angekündigt verschont. Das hat die geopolitischen Sorgen am Ölmarkt beruhigt – vorerst.
Die Ölpreise waren gestern unter starken Schwankungen einen weiteren Schritt gesunken. Heute blicken die Marktteilnehmer auf die aktuelle Versorgungslage in den USA, wenn das Energieministerium am Nachmittag die wöchentlichen Daten zu den Ölbeständen, zu Im- und Export sowie zur Raffinerieaktivität veröffentlicht. In der vergangenen Nacht fiel der vorläufige Öl-Bestandsbericht des Branchenverbandes API preisstützend aus. API prognostiziert darin einen leichten Anstieg sowohl bei den landesweiten Rohölvorräten als auch bei Benzin und Diesel.
Daraufhin konnten sich die Ölnotierungen in der Nacht stabilisieren. Am frühen Morgen starteten sie noch deutlich unter den gestrigen Tageshöchstwerten. Zur Stunde allerdings unternehmen sie einen Erholungsversuch. Ob sich eine Gegenbewegung durchsetzen kann, wird kurzfristig auch von den US-Öldaten abhängen. An der grundsätzlich eher preisdämpfenden globalen Markteinschätzung hat sich nichts geändert.
Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 67,89 Dollar
Nationaler Markt
Die Heizölpreise beenden heute Morgen ihren Abwärtslauf der letzten beiden Tage. Sie bilden damit zeitnah das Geschehen am internationalen Ölmarkt nach. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt zur Stunde im Binnenland einen Durchschnittspreis von rund 92,20 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Das Bestellaufkommen lag gestern etwas über dem Durchschnitt. Heizölkunden agierten noch mit angezogener Handbremse. Eine große Mehrheit hofft derzeit auf weitere Preisrücksetzer. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt heute früh eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 86 Prozent künftig sinkende Preise.
Das mathematische Tiefpreis-System gibt in fast allen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer gern auf Sicherheit setzt, nutzt jetzt den jüngsten Preisrücksetzer, der Heizöl wieder in die Nähe des Jahrestiefs fallen ließ. Wer lieber spekuliert und über ausreichend Vorrat verfügt, kann auf niedrigere Preise wetten.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.