Internationaler Markt

Die Ölpreise zeigen sich zu Beginn des Septembers und der neuen Woche wieder fester. Bereits am Freitagnachmittag beendeten die Notierungen von Brent und WTI ihren mehrtägigen Preisrutsch und drehten aufwärts. 

Die künftige Angebotspolitik der OPEC+ bekommt zunehmend Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer. Ob und wann eine neue Produktionsdrosselung beschlossen wird, dürfte Thema des heutigen Meetings sein. Die Unterbrechung von Gaslieferungen über Nord Stream 1 auf unbestimmte Zeit stützt die Ölpreise zudem.

Wichtige Vertreter der OPEC+ hatten im August angekündigt, erneut an eine Produktionsdrosselung zu denken. Sie wollen vor allem dann mit Kürzungen gegensteuern, wenn es eine Einigung im Atomdeal mit dem Iran gibt und mit den Sanktionsaufhebungen wieder mehr iranisches Öl auf den Weltmarkt fließt.

Die Aussicht auf eine Vertragsunterzeichnung scheint jedoch aktuell weniger rosig zu sein, als nach den ersten Reaktionen des Irans und der USA auf den von der EU vorgelegten Kompromissvorschlag angenommen worden war. Marktbeobachter erwarten vom OPEC+-Treffen heute deshalb noch keinen Kürzungsbeschluss für Oktober. Sie gehen davon aus, dass die Allianz ihre Fördermengen auf dem Niveau des laufenden Monats beibehalten wird. Doch die Angebotspolitik der Allianz spielt eine wichtige Rolle für den kommenden Winter und die Trader wollen wissen, wo die Reise hingeht. Hinweise auf Kürzungen können die Ölpreise somit unter Druck setzen. 

Die Energiekrise in Europa wirkt preisstützend an den Ölbörsen, aktuell besonders wegen des Gas-Lieferstopps über die Nord Stream 1 Pipeline. Nach einer für drei Tage geplanten Unterbrechung wegen Wartungsarbeiten verlängerte Gazprom am Samstag auf unbestimmte Zeit. Das ist genau das Szenario, das die Marktteilnehmer befürchtet hatten. Die Verknappung lässt nicht nur die Gaspreise steigen, sondern wirkt sich auch auf die Ölpreise aus, weil mehr Energieabnehmer auf den im Vergleich günstigeren Rohstoff umsteigen. 

Die G7-Finanzminister haben sich am Freitag auf einen Preisdeckel für Importe von russischem Öl geeinigt und wollen damit die Preise auf ein moderates Niveau zurückholen. Gelingen kann das jedoch nur, wenn möglichst viele Ölabnehmerländer mitziehen. Das steht allerdings noch in den Sternen. Nur dann, wenn Russland möglichst wenig Alternativen für den Ölverkauf hat, wird es gezwungen sein, die gedeckelten Preise zu akzeptieren.

Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen aufwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 89,17 Dollar . Die Nordseesorte Brent kostet 95,62 US-Dollar das Barrel . Eine Tonne Gasöl wird zu 1.133,00 Dollar gehandelt . Der US-Dollar kostet heute Morgen 1,0084 Euro . Damit ist der Euro für 0,9913 Dollar zu haben . Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt am Freitag an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise legen nach ihrem jüngsten Abgang wieder zu, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Heizöl kostet heute Morgen im Binnenland durchschnittlich 167,80 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. 

Die Preise am internationalen Ölmarkt rutschten in der vergangenen Woche an mehreren Tagen steil abwärts. Das hatte sich auch hierzulande auf die Heizölpreise ausgewirkt, zumal die Frachtkosten auf wichtigen deutschen Wasserstraßen zuletzt etwas von ihrem hohen Niveau abgaben. Die Niedrigwasserlage hat sich zunächst leicht entspannt, jedoch nicht aufgelöst. 

Zu Beginn der neuen Woche macht sich der Richtungswechsel, der sich bereits am Freitagnachmittag an den Ölbörsen angekündigt hatte, auch im Binnenland bemerkbar. Insbesondere Gasöl, das Vorprodukt von Heizöl, wird wieder teurer. 

Heizölkunden verhalten sich abwartend. Sie schauten zuletzt wieder optimistischer auf die künftige Preisentwicklung. Doch das könnte sich heute mit anziehenden Preisen ändern.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 68 Prozent künftig sinkende Preise. 

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, kann mit einer Teilbestellung etwas für die eigene Versorgungssicherheit tun und gleichzeitig das Preisrisiko aufteilen.

Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.

Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.