Internationaler Markt

Nachdem die Ölpreise über viele Wochen mit mehr oder weniger ausgeprägten Schwüngen eine klare Richtung zu verstecken suchten, bekennen sie nun endlich Farbe. Sie senken das Niveau. Rückblickend kann man den Beginn des Abgangs auf Anfang Juli datieren. Das funktioniert aber nur mit dem aktuellen Wissen. Der Weg nach unten führte über zwei Abschwünge mit jeweils vier auf einander folgenden Verlustwochen. Dazwischen lag ein einwöchiger Preisanstieg, der den ersten Abschwung infrage zu stellen drohte. Richtig rund lief die Angelegenheit erst in der letzten Woche mit einem Schlussakkord. Ob es sich dabei um das Ende der Veranstaltung oder lediglich eines Akts handelt, muss sich noch zeigen. Jetzt steigen die Preise jedenfalls wieder.

Der Markt hat wenige, aber gewichtige Gründe für den Preisabgang zu bieten. Er läuft einer überversorgten Phase entgegen. Das klingt angesichts der umfangreich gedrosselten Ölproduktion seitens der OPEC und einiger alliierter Länder merkwürdig. Wichtiger als dieser Umstand wird allerdings die den Plandaten hinterherlaufende Nachfrageentwicklung eingeschätzt und bepreist. Sie hatte ihren Ursprung in China. Das Land kommt nicht in erwarteter Wucht aus den Corona-Beschränkungen heraus. Aber auch anderenorts gibt es Zweifel am Konjunkturfortschritt. Sie gipfeln in einer Unzufriedenheit über das globale Wirtschaftswachstum und dem Platzen einiger Technologieblasen.

Ein Indiz für die bärische Beurteilung der Lage finden wir in der neuen Preisliste Saudi-Aramcos, dem größten Ölproduzenten weltweit, für Lieferungen im Oktober. Der staatliche Konzern hat nach längerer Zeit erstmals die Preise für alle Abnehmerregionen gesenkt.

In den USA hadert man mittlerweile auch mit den Konjunkturaussichten. Die Datenlage beschreibt nicht das gewünscht optimistische Bild. Dort wird eine Erlösung aus dem Grau von der um keine Geldschöpfung verlegenen Notenbank Fed erwartet. Aktuell geht es dabei allerdings nur um Zinssenkungen. Es hat sich herumgesprochen, dass die gewaltige Summe des nicht durch Wirtschaftsleistung gerechtfertigten Frischgeldes zu einer Bedrohung mutieren kann. Man glaubt nun, mit Zinssenkungen Nachfrage schöpfen zu können, auch im Ölmarkt.

Zum Preisabgang gibt es durchaus Kontraimpulse. Ihre Zahl ist höher, ihr Gewicht indes geringer als im bärischen Fall. Das liegt an der Vielfalt von Störungen, die alltäglich aufblitzen können. Heute Morgen meldet sich beispielsweise das Hurrikan-Center mit einer Warnung, die den aktuellen Anstieg beflügelt. Im Golf von Mexiko zieht ein Sturm entlang der Küste, der beim Eintreffen auf dem Festland in Texas Hurrikan-Stärke haben soll. Er zieht durch ein Gebiet, in dem große Förderplattformen und rund 60 Prozent der US-Raffineriekapazität liegen. Da kann schon mal die eine oder andere Produktionseinheit in den unfreiwilligen Stillstand geschickt werden.

An den Börsen hat dieser bullische Impuls Wirkung gezeigt. Der Anstieg, mit dem ein ordentlicher Teil der Freitagsverluste annulliert wurde, geht aber sicher nicht nur auf sein Konto. Die Stärke des vorausgegangenen Abgangs ruft auch Finanzjongleure auf den Plan, die auf die Auflösung der Übertreibung setzen. Zur Stunde geht der Anstiegsbewegung die Puste aus.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 68,50 Dollar und das Barrel Brent zu 71,86 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 656,75 Dollar . Der US-Dollar kostet aktuell 0,9048 Euro . Damit kostet der Euro 1,1049 Dollar . Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben ein neues Jahrestief markiert. Nun steigen sie wieder, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie sind eng an den internationalen Vorgaben dran. Der aktuelle Preis ist immer noch besser als alles, was vor dem Wochenende angeboten wurde. Die Trendkanäle weisen in den verschiedenen zeitrelevanten Darstellungen klar abwärts. Es deutet wenig darauf hin, dass sich das alsbald ändern sollte. Träume von günstigeren Preisen bleiben daher erlaubt. Zur korrekten Einordnung gehört allerdings der dringende Hinweis, dass man weder übertriebene Erwartungen an einen Preisrückgang stellen noch einen solchen als verlässlich annehmen sollte.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist hoch und auch die Hoffnungen auf günstigere Heizölpreise ist beflügelt. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem fast sozialistischen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in allen Regionen der Republik Kaufsignale an.

Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie heute kaufen, machen sie nichts falsch.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.