Internationaler Markt
Die Schiffspassage durch das Rote Meer bleibt risikoreich. Gestern griffen Huthi-Rebellen aus dem Jemen dort abermals ein Handelsschiff an. Das stützt die Ölpreise, die nach den Feiertagen etwas fester starten.
Gerade am Wochenende hatten einige Reedereien angekündigt, die kurze Route zwischen dem Golf von Aden über das Rote Meer und den Suezkanal in das Mittelmeer wieder mehr nutzen zu wollen. Laut Schiffstracking sollen sich in der vergangenen Woche lediglich 30 Öltanker auf den Weg durch die Straße von Bab al Mandab begeben haben. Verglichen mit dem Durchschnitt der letzten 3 Wochen war das ein Rückgang von 40 Prozent. Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Reedereien ihr Vorhaben nach dem erneuten Angriff wirklich umsetzen oder noch einmal überdenken. Vieles wird künftig davon abhängen, wie viel Sicherheit die US-Marine und ihre Partner für die Schifffahrt in der Region erreichen können.
Es ist weniger der längere Weg um die Südspitze Afrikas, der die Ölpreise stützt. Marktteilnehmer schätzen, dass die Transportkosten dadurch um rund 3 Dollar pro Barrel Öl steigen. Was die Trader wirklich beunruhigt, ist eine mögliche Eskalation der Situation, die die USA und den Iran betreffen könnte.
Positive Wirtschaftsdaten aus den USA schickten die Ölnotierungen am Freitag gestärkt in den Weihnachtsurlaub. Die US-Kerninflation schwächt sich weiter ab. Sie stand im November bei 3,2 Prozent – im Oktober waren es noch 3,4 Prozent gewesen. Mit dem weiteren Inflationsrückgang sehen sich die Analysten gestärkt, die eine erste Zinssenkung bereits im März erwarten. Trader an den Ölbörsen verknüpfen mit der geldpolitischen Entspannung eine gute Konjunktur und höhere Ölnachfrage.
Brent ist zurück über 80 Dollar. WTI hält sich über 75 Dollar je Barrel. Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen mit einer Seitwärtsbewegung,
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 75,38 Dollar
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich kaum. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt heute Morgen im Binnenland einen Durchschnittspreis von rund 107,70 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Die festen Ölpreise am internationalen Markt stützen die Heizölpreise hierzulande. Die aufgestockte CO2-Abgabe gilt ab dem 1. Januar und ist weitestgehend eingepreist.
Das Bestellaufkommen liegt unter dem Durchschnitt, was zwischen den Feiertagen bei einer unspektakulären Preisentwicklung wenig überrascht.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 67 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise. Das ist ein vergleichsweise zurückhaltender Wert.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer noch ausreichend Heizöl für diesen Winter im Tank hat, braucht nichts überstürzen und kann die weitere Preisentwicklung zu Jahresbeginn beobachten.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.