Internationaler Markt
Brent-Rohöl klettert zurück Richtung 80 Dollar das Barrel. Bewegten sich die Ölpreise gestern in der ersten Tageshälfte noch in enger Spanne, marschierten sie mit Eintritt der US-Börsen in den Handel am Nachmittag aufwärts.
Neben den Impulsen vom Aktienmarkt sorgten die geopolitischen Risiken in Folge der Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer weiter für preistreibende Wirkung. Eine sich formierende Militärkoalition unter Führung der USA will die Schifffahrt im Roten Meer zwar sicherer machen, gleichzeitig steigt damit jedoch auch das Eskalationspotenzial. Die Trader bleiben somit in Alarmbereitschaft. Die positiven Aussichten auf mehr Schieferöl aus den USA, die die Ölpreise am Vormittag noch im Zaum gehalten hatten, verloren in der zweiten Tageshälfte an Einfluss.
Gelingt es der Koalition, die Rebellen aus dem Jemen mit ihrer Präsenz abzuschrecken und von weiteren Angriffen auf Frachter abzuhalten, dürften wieder mehr Reedereien die Passage durch den Suezkanal und das Rote Meer nutzen, die den kürzesten Seeweg zwischen Asien und Europa darstellt. Die Transportkosten würden sinken. Sollte es zu deutlichen Auseinandersetzungen mit den Rebellen kommen, könnte die Situation allerdings eskalieren und womöglich der Iran in den Konflikt eintreten. Die Marktteilnehmer behalten ein waches Auge auf die Lageentwicklung.
Für die Einschätzung der aktuellen Verfügbarkeit von Öl und Ölprodukten in den USA warten die Trader heute auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE), die am Nachmittag erscheinen. Der Branchenverbund API prognostizierte gestern Abend einen Anstieg der landesweiten Rohölvorräte. Analysten hingegen erwarten rückläufige Rohölbestände für die abgelaufene Berichtswoche. Sie gehen von leicht gestiegenen Produktvorräten bei einer höheren Raffinerieauslastung aus.
An der Ölbörse knackte Brent heute Morgen bereits einmal die 80-Dollar-Marke. Die Notierungen schwanken zur Stunde auf hohem Niveau.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 74,60 Dollar
Nationaler Markt
Die Heizölpreise sind seit einer Woche Schritt für Schritt gestiegen, nachdem sie am vergangenen Mittwoch noch ihren tiefsten Stand seit Juni markiert hatten. Vor allem die von der Bundesregierung kurz entschlossen aufgestockte CO2-Abgabe ab Januar 2024 trieb die Heizölpreise zuletzt an. Heute früh macht sich vermehrt der Preisanstieg an den internationalen Ölbörsen bemerkbar.
Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen im Binnenland einen Durchschnittspreis von rund 108,00 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter). In der 3-Monatsansicht der Heizölpreisentwicklung nagt der jüngste Preisanstieg am Abwärtstrend. Doch noch steht kein Trendwechsel ins Haus.
Heizölkunden, die kurzfristig Vorrat benötigen, scheinen aktuell nicht lange zu zögern. Wer eine Preisabfrage startet, kaufen in diesen Tagen auch. Blicken doch deutlich mehr Befragte aktuell pessimistisch auf mögliche Preisrücksetzer in naher Zukunft.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 55 Prozent künftig sinkende Preise. Das ist ein vergleichsweise niedriger Wert.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer noch genug Heizöl im Tank hat, kann spekulieren, sollte jedoch in den nächsten Wochen eng an der Preisentwicklung bleiben.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.