Internationaler Markt
An den Ölbörsen wird der Ukraine-Krieg wieder Thema, nachdem Putin am Morgen die Teilmobilmachung der russischen Streitkräfte bekannt gab. Zudem fokussieren die Trader den nächsten Zinsschritt der US-Notenbank und damit Konjunktur- und Nachfragesorgen.
Im Kampf gegen die hohe Inflation dürfte die US-Notenbank Fed heute einen weiteren starken Zinsschritt ankündigen. Die Marktteilnehmer warten gespannt darauf, dass Notenbank Chef Jerome Powell am Abend ans Mikrofon tritt und nach Ende der zweitägigen Offenmarktsitzung den weiteren geldpolitischen Kurs bekannt gibt. Die Mehrheit der Analysten rechnet mit einer Leitzinserhöhung um noch einmal 0,75 Prozent. Einzelne Stimmen gehen sogar von 1 Prozent aus. Die Trader sehen darin eine Schwächung der Konjunktur und in der Folge eine sinkende Ölnachfrage. Das setzt dämpfende Impulse an den Ölbörsen.
Mit der angekündigten Teilmobilmachung der russischen Streitkräfte dürften die Trader heute jedoch auch wieder Risiken für die Ölversorgung einpreisen, wegen einer möglichen Eskalation im Krieg in der Ukraine. Die Entwicklung spricht zur Stunde für ein deutliches preistreibendes Moment.
Bullischer Faktor ist nach wie vor die Sorge vor einer Ölknappheit durch die Sanktionen gegen Russland. Auch wenn das frei gewordene russische Öl in großen Mengen von Ländern wie China und Indien importiert wird, so ist die Gesamtproduktion des Fördergiganten dennoch bereits gesunken. Sie könnte sich mit Beginn des EU-Ölembargos am 5. Dezember weiter reduzieren. Ob Ersatzlieferungen aus anderen Förderländern die verfügbare Ölmenge in der EU konstant halten können, wird sich spätestens dann zeigen.
Von der OPEC und ihren Partnern, die ihre Förderziele viele Monate hintereinander nicht erreichen konnten, sind jedenfalls keine zusätzlichen Mengen auf dem globalen Markt zu erwarten. In der OPEC-plus-Allianz denkt man künftig eher wieder ans Kürzen als ans Steigern. Allerdings dürfte es sich kaum auf die Preisentwicklung auswirken, wenn die OPEC+ beschließen sollte, Mengen zu kürzen, die wegen fehlender Möglichkeiten sowieso nicht auf den Markt gekommen wären. Im August lag die Produktion der Allianz 3,58 Millionen Barrel pro Tag unter ihren Zielen.
Die Notierungen an den Ölbörsen reagieren heute Morgen mit einem Aufwärtssprung auf die Nachricht, dass Präsident Putin die Teilmobilmachung angeordnet hat.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 86,40 Dollar
Nationaler Markt
Die Heizölpreise folgen wieder ihrem Aufwärtstrend, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt.
Heizöl kostet heute Morgen im Bundesdurchschnitt 158,05 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden nutzen den Preisrückgang aus der vergangenen Woche noch immer, um ihren Wintervorrat aufzustocken. Auch wenn sich die Preiskurve zu Wochenbeginn wieder aufwärts drehte und einen Teil des Rückgangs annullierte, blieben die Bestellaktivitäten gestern hoch.
Im Binnenland ist der Umstieg vom Energieträger Gas auf Öl spürbar. Vor allem Industrie und Gewerbebetriebe versuchen so Energiekosten zu sparen. Daraus ergibt sich eine insgesamt hohe Nachfrage, die auf unzureichende Logistikkapazitäten trifft. Das führt derzeit zu Engpässen und zu Preisen, die sich zuletzt von den Vorgaben des internationalen Marktes entkoppelt hatten.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine sehr hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. Der Preisoptimismus ist im Vergleich zu den Vortagen deutlich gesunken. Das zeigt die tagesaktuelle Lesereinschätzung.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer seinen Tank für die bevorstehende kalte Jahreszeit füllen muss, sollte mit einer Bestellung nicht zu lange warten. Derzeit mehren sich die Anzeichen, dass sich die angespannte Versorgungslage hierzulande weiter zuspitzt.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.