Internationaler Markt
Die Risikoprämie auf den Ölpreis steigt und steigt. Die Preisrallye der wichtigen Rohölsorten Brent und WTI setzt sich angesichts des Ukraine-Kriegs fort. Die Internationale Energieagentur (IEA) will 60 Millionen Barrel Öl aus strategischen Reserven freigeben, um Angebotsengpässe abzumildern und stellt weitere Freigaben in Aussicht. Den Preisanstieg kann das in der aktuellen Situation allenfalls kurzfristig verlangsamen.
Es handelt sich um einen durchaus bedeutenden Schritt, den die 31 IEA-Mitgliedsländer mit der Freigabe einer Notfallreserve im Umfang von 60 Millionen Barrel Öl gehen. Allerdings reicht er zur Stunde vor dem Hintergrund massiver Unsicherheiten nicht aus, um die Energiemärkte zu stabilisieren. Der weltweite Ölbedarf liegt pro Tag bei 100 Millionen Barrel. Die 60 Millionen Barrel, die zur Hälfte aus den USA kommen werden, decken somit lediglich rund zwei Drittel des globalen täglichen Ölbedarfs.
Am siebten Tag des Kriegs in der Ukraine bleibt die Sorge um die Energiesicherheit in Europa und rund um den Globus groß. Auch wenn es bislang keine direkten Sanktionen des Westens gegen den Energiesektor gibt, werden indirekte Auswirkungen spürbar. Die Sanktionen machen die Abwicklung von Käufen russischen Öls extrem schwierig. Dazu gehören Probleme mit der Finanzierung und Versicherung der gekauften Ware. Die Folge: Es wird deutlich weniger bestellt. Das fehlt auf dem Weltmarkt.
Auch wenn die Suche nach alternativen Beschaffungsmöglichkeiten für Öl und Gas auf Hochtouren läuft, um die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zurückzufahren, ist die unbequeme Wahrheit dieser Tage: Alternativen brauchen Zeit.
Der Krieg in der Ukraine bleibt somit das bestimmende Thema am Ölmarkt. Eine bemerkenswerte Randnotiz gibt es allerdings: Die US-Rohölreserven sollen in der vergangenen Woche entgegen aller Erwartungen stark abgenommen haben. Das geht aus den vorläufigen Ölbestandsdaten des Branchenverbandes American Petroleum Institute (API) hervor. Für die weitere Markteinschätzung warten die Trader auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) heute Nachmittag. Bestätigen sich die Vorgaben des API, wäre das ein weiterer bullischer Faktor.
Die OPEC+ wird heute über ihre Produktionsanhebungen im April entscheidet. Bleibt sie bei einer Anhebung um weitere 400.000 Barrel pro Tag, dürfte das ohne Wirkung auf die Preisentwicklung wahrgenommen werden.
An den Ölbörsen geht der Preisanstieg heute Morgen weiter. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 110,02 Dollar
Nationaler Markt
Die Heizölpreise sind auch zur Wochenmitte weiter extrem gestiegen, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Heizöl hat sich binnen 10 Tagen um rund 25 Prozent verteuert. Viele Heizölkunden haben ihre Vorräte bereits gefüllt.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine sehr hohe Kaufbereitschaft bei all denen, die jetzt aus Sorge vor weiter steigenden Preisen noch bestellen wollen. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. Vor dem Hintergrund massiver geopolitischer Spannungen blicken Heizölkunden pessimistisch auf die Preisentwicklung in naher Zukunft. In der Lesereinschätzung erwarten lediglich 28 Prozent künftig sinkende Preise.
Die Heizölpreistrends sind ernüchternd, sie weisen in den kurz-, mittel- und langfristigen Zeiträumen steil aufwärts.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Deutliche Preisnachlässe sind unwahrscheinlich in einer Situation mit so deutlicher Angebotsknappheit, wie wir sie derzeit auf dem Weltmarkt sehen.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.