Internationaler Markt

Im Zuge der US-Wahl gerieten die Ölpreise zwar ins Schwingen, doch eine Richtungsentscheidung blieb in dieser Woche bislang aus. Die Marktteilnehmer betrachteten mögliche Effekte der künftigen Trump-Präsidentschaft auf die Wirtschaft und den Ölhandel. Allerdings sind diese zu vielschichtig, um aktuell für klare Impulse sorgen zu können.

Am Beispiel Chinas erwarten die Marktbeobachter einerseits, dass der Handelskrieg wieder aufflammen und weitere Strafzölle unter Trump eingeführt werden dürften. Andererseits gehen sie davon aus, dass die chinesische Regierung dem weitere Konjunkturmaßnahmen entgegensetzen wird, die die Auswirkungen auf Chinas Wirtschaft abmildern könnten.

Brent-Rohöl steht am Ende einer volatilen Handelswoche am Freitagmorgen deutlich unter 75 Dollar je Barrel. Der Preisanstieg vom Mittwoch ist wieder ausgeglichen. Hurrikan Rafael, der zunächst als Bedrohung für die US-Ölförderanlagen im Golf von Mexiko wahrgenommen wurde, hat inzwischen seine Route geändert. Aus Sicherheitsgründen sind derzeit noch rund 20 Prozent der Offshore-Anlagen außer Betrieb. Die Abschaltungen dürften jedoch lediglich kurz anhalten, während der Hurrikan westlich daran vorbeizieht. 

Die US-Notenbank Fed senkte gestern ihren Leitzins um 0,25 Prozent. Die Ölbörsen nahmen die Nachricht bisher neutral auf. Nach der Zinswende im September ist es der zweite Abwärtsschritt. Die Entscheidung sei unabhängig vom Wahlergebnis gefallen, erklärte Fed-Chef Jerome Powell. Die Marktteilnehmer hatten sich im Vorfeld gefragt, ob die Notenbank ihren Kurs nach Trumps Wahlsieg ändern würde. Eine Mehrheit geht davon aus, dass die Inflation infolge seiner protektionistischen Politik erneut steigen und eine Regulierung nötig machen könnte. Die vorerst gelassene Haltung der Währungshüter, lässt eine weitere Zinssenkung im Dezember möglich erscheinen.

Am erwarteten Angebotsüberschuss auf dem globalen Ölmarkt haben die jüngsten Entwicklungen nicht rütteln können. So bleibt abzuwarten, ob die Trader sich zum Wochenausklang auch wieder darauf besinnen und mögliches Abwärtspotenzial ausschöpfen.

Die Notierungen an den Ölbörsen sinken heute Morgen. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 71,24 Dollar . Brent kostet 74,66 US-Dollar das Barrel . Eine Tonne Gasöl wird zu 678,25 Dollar gehandelt . Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9270 Euro . Damit ist der Euro für 1,0784 Dollar zu haben . Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise ziehen an diesem Freitagmorgen leicht an und bilden damit den gestrigen Preisanstieg bei Gasöl ab. Zur Stunde drehen die Notierungen am internationalen Ölmarkt allerdings abwärts. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Bewegung im Tagesverlauf durchsetzen und auch Heizöl im Binnenland vergünstigen kann. 

Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt hierzulande am Morgen einen Durchschnittspreis von rund 94,10 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter). In den vergangenen Tagen war die Preisentwicklung von Schwankungen geprägt, die unter dem Strich allerdings kaum Veränderung brachten. Ob der Ölmarkt diesem Muster weiter folgt, ist offen.

Heizölkunden verhalten sich derzeit abwartend, während ihre Hoffnung auf einen Preisrückgang recht stark ausgeprägt ist. 

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 80 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise. 

Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, bringt sich bei moderaten Preisen mit einer Bestellung auf die sichere Seite. Wer genug Reserven im Tank hat, kann durchaus spekulieren. Dabei gilt es, die Preisentwicklung eng zu beobachten. 

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.