Internationaler Markt

Den Moment des russischen Überfalls auf die Ukraine konnten die US-Geheimdienste offenkundig exakt vorhersagen. Ob ihnen das bezüglich des von Teheran angekündigten Vergeltungsangriffs auf Israel wieder gelingt, wird sich heute zeigen. Die Attacke sollte gemäß den US-Recherchen gestern oder heute erfolgen. Nachdem bisher nichts geschah, verbleiben nur noch die Stunden bis Mitternacht für den Nachweis der validen nachrichtendienstlichen Leistung.

Am Ölmarkt ließ man sich in den letzten Tagen durch die depressive Stimmung von den Aktienmärkten mitreißen. Dort werden eine globale Rezession und allerhand nationaler Frust gehandelt. Die Notierungen für Rohöl und Gasöl verloren ebenfalls ordentlich an Wert. Ohne die Erwartung eines weiteren Waffengangs im Nahen Osten hätten die Ölnotierungen gestern wahrlich abstürzen können. Sie hielten aber stand. Die Tagesverluste fielen sehr moderat aus. Mit dem fortgesetzten Warten auf die Attacke gegen Israel nimmt der Abwärtsdruck auf die Ölnotierungen aber wieder zu.  

Finanzjongleure wissen auch um andere Impulse, die die Notierungen steigen lassen könnten, beispielsweise ein abgeschaltetes libysches Ölfeld, es ist das größte im zerstörten Staat, eine Preisanhebung für saudisches Öl, von Waldbränden bedrohte Ölsandproduktionen in Kanada, eine aktive Hurrikansaison in den USA, eine sinkende OPEC-Produktion im Juli und vieles mehr. All diese Impulse ignorieren sie aber angesichts der Blockbuster, die in den ersten beiden Absätzen skizziert sind.

Die Lage verlangt es, dass die Analysten von Goldman Sachs das Wort ergreifen, um ihre Anlagestrategie zu schützen. Sie lassen uns wissen, dass sie das durch die Rezessionsängste entstandene Abwärtspotenzial beim Ölpreis als weitgehend ausgeschöpft ansehen. Ihrer Einschätzung nach dürfte der Preis für Rohöl der Sorte Brent eine solide Untergrenze von 75 Dollar halten, auch wenn makroökonomische Wolken am Horizont aufziehen. Sie vertrauen auf das begrenzte Risiko einer Rezession in den USA, die ungebrochene Nachfrage nach Öl in den Industrieländern und Indien sowie die wachsende spekulative Aktivität an den Märkten, die allesamt wie ein schützendes Polster wirken und den Ölpreis stützen sollten. Gestern erhöhten die Goldmänner allerdings auch ihre Rezessionsprognose für die USA von 15 auf 25 Prozent. Das zeugt von einem Interessenskonflikt im eigenen Haus.

Die Ölbörsen zeigen sich heute Morgen wieder bärisch, nachdem sie ihre Verluste gestern Abend weitgehend annulliert hatten. Die Notierungen für Rohöl Brent und Gasöl suchen den Abwärtsweg. Sie befinden sich zur Stunde in der Mitte der gestrigen Handelsspanne. Bisher sieht es so aus, als könnte auch diese Woche mit einem Verlust für die Ölpreise enden.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 73,13 Dollar und das Barrel Brent zu 76,34 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 705,00 Dollar . Der US-Dollar kostet aktuell 0,9151 Euro . Damit kostet der Euro 1,0928 Dollar . Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Nachdem es gestern ordentlich abwärts ging, bewegen sich die Heizölpreise wieder aufwärts, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Damit folgen sie den frühen internationalen Vorgaben. Die Entwicklung ändert nichts am freundlichen Verlauf der Trendkanäle. Diese weisen in den verschiedenen zeitrelevanten Darstellungen in Gänze abwärts. Zur korrekten Einordnung gehört aber auch der Hinweis, dass man weder übertriebene Erwartungen an den Preisrückgang stellen noch einen solchen als verlässlich annehmen sollte. Durch die kriegslüsterne Lage im Nahen Osten kann schnell einen Strich durch die schöne Rechnung gezogen werden.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt läuft mittlerweile heiß. Gleichzeitig versprühen Menschen große Hoffnungen auf fallende Preise. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf sehr hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in vielen Regionen der Republik Kaufsignale an.

Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Sie sollten die Preise eng verfolgen und einen schnellen Kauf erwägen.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.