Internationaler Markt
Die Ölpreise schwanken in einem überschaubaren Rahmen. Ein deutlicher Ausbruch scheint wenig wahrscheinlich. Bullische und bärische Impulse wechseln sich nahezu ausgewogen ab. Brent-Rohöl bewegt sich seit einem Monat zwischen etwa 82 und 84 Dollar das Barrel. Wohin die Reise gehen wird, ist schwer kalkulierbar.
Immer wieder gibt es Zweifel an der positiven Konjunkturentwicklung führender Volkswirtschaften und der damit verbundenen Ölnachfrage. Gestern enttäuschten aktuelle US-Konjunkturdaten und versetzten den Notierungen an ICE und NYMEX einen Dämpfer. Auch Chinas ambitioniertes Wachstumsziel von 5 Prozent in diesem Jahr vermochte den Ölpreisen keinen weiteren Auftrieb zu geben. Die Trader wollen sich nicht auf Ankündigungen ohne erkennbaren Kurs verlassen.
Heute wird Fed-Chef Powell die Geldpolitik der US-Notenbank vor dem Expertenausschuss des Repräsentantenhauses verteidigen. Die Marktteilnehmer dürften aufmerksam lauschen, hoffen sie doch auf Hinweise zum Zeitpunkt der ersten Zinssenkung in den USA. Zuletzt schoben die Währungshüter diese weiter nach hinten. Das wirkte am Ölmarkt preisdämpfend, da bei höheren Zinsen in der Regel eine niedrigere Ölnachfrage erwartet wird. Etliche Analysten sehen eine erste Zinssenkung im Sommer rechtzeitig vor den US-Wahlen. Doch es gibt auch Stimmen, die nicht mehr an eine Zinswende im laufenden Jahr glauben.
Auch klar stützende Impulse für die nächste Aufwärtsbewegung der Ölnotierungen hält die Nachrichtenlage bereit: Der Ölindustrie in Venezuela drohen neue US-Sanktionen, sollte Staatschef Maduro die vereinbarten Maßnahmen für eine faire Präsidentschaftswahl weiterhin ignorieren. Dem Weltmarkt würden dadurch wiedergewonnene Mengen verloren gehen. Zudem stoppt die Türkei russische Ölimporte am Mittelmeerhafen in Dortyol. Die Betreiberfirma will sogenannte Sekundärsanktionen von der EU und den USA vermeiden. Sollten weitere Unternehmen dem Beispiel folgen, könnte dies das Ölangebot verknappen.
Für die weitere Markteinschätzung fokussieren sich die Trader auch auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) am Nachmittag. Der Branchenverband API geht davon aus, dass die Rohölbestände in der abgelaufenen Berichtswoche leicht gestiegen sind. Die Reserven an Ölprodukten (Destillate und Benzin) sollen zurückgegangen sein. Das wirkt zunächst preisstützend.
Die Rohöl-Notierungen testen heute Morgen ihr Aufwärtspotenzial. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 78,84 Dollar . Brent kostet 82,60 US-Dollar das Barrel . Eine Tonne Gasöl wird zu 816,50 Dollar gehandelt . Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9194 Euro . Damit ist der Euro für 1,0874 Dollar zu haben . Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise geben zum Start in die Wochenmitte nach und markieren dabei den niedrigsten Stand seit Ende Juli 2023. Sie bleiben damit ihren abwärtsgerichteten Trends treu und zeichnen die gestrige Preissenkung am internationalen Ölmarkt nach.
Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt heute Morgen im Binnenland einen Durchschnittspreis von 100,40 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Mit dem jüngsten Preisrückgang hat sich das Bestellaufkommen belebt. Gleichzeitig blicken viele Heizölkunden optimistisch auf mögliche Preisrücksetzer in naher Zukunft. Die wenigsten dürften zum Ende des Winters unter Zugzwang stehen und halten eher Ausschau nach einer attraktiven Kaufgelegenheit.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 85 Prozent künftig sinkende Preise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt ein Kaufsignal. Nach der esyoil-Formel wird aus Vergangenheitswerten für die Gegenwart errechnet, ob der aktuelle Heizölpreis besonders günstig ist. Ist das der Fall, wird ein Kaufsignal angezeigt.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer spekulieren möchte, sollte die Preisentwicklung eng beobachten. Wer in nächster Zeit Heizöl braucht, kann die vergleichsweise günstige Preissituation nutzen.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.