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Hoffnung auf Waffenruhe in Gaza lässt Ölpreise wieder einmal purzeln

08.07.2024, 11:06 Uhr von

2024-07-08T09:06:01.000Z
Hoffnung auf Waffenruhe in Gaza lässt Ölpreise wieder einmal purzeln (08.07.2024)

Internationaler Markt

Seit über einem Jahr fließt kein Öl mehr durch die Pipeline von Kirkuk zum türkischen Hafen Ceyhan. Dieser Umstand brachte die Ölproduktion in der kurdischen Region des Iraks weitgehend zum Erliegen. Ursächlich ist ein anhaltender Konflikt über Verantwortlichkeiten bei Förderung und Export des Öls. Die North Oil Company (NOC) meldet nun, dass die Produktion in Kirkuk signifikant steigt und im Jahresverlauf weiter zulegen wird. Da es immer wieder Versuche gibt, die Unstimmigkeiten zum Betrieb der Pipeline aus dem Weg zu räumen, mutmaßt man schon, dass man in der Sache auf gutem Weg sei und eine Wiederinbetriebnahme kurz bevorstehe.

Die Gespräche über eine Waffenruhe zwischen Hamas und Israel haben eine neue Dynamik bekommen. Die Hamas hat ihre Forderung nach einem sofortigen, dauerhaften Waffenstillstand vor einer Unterzeichnung aufgegeben. Stattdessen sollen die Verhandlungen nach Abschluss eines möglichen Abkommens fortgesetzt werden. Israel bestand bisher darauf, seine militärischen Ziele auch unter Anwendung offensiver Maßnahmen weiter zu verfolgen. Eine gegebenenfalls modifizierte Position als Antwort auf das Entgegenkommen der Hamas wird nun mit Spannung erwartet. In den Ölpreisen wird ein möglicher Waffenstillstand heute Morgen bereits abgebildet. Sie sinken.

Leicht werden die Bären allerdings nicht wieder ins Geschäft kommen. So bleibt Sturm Beryl eine  Bedrohung für die Öl- und Produktenproduktion. Er hat sich über dem Golf von Mexiko erneut zu einem Hurrikan aufgepumpt und nähert sich jetzt der US-Südküste, von wo er über Land nordostwärts ziehen soll. Entlang seines Weges trifft er auf Offshore-Anlagen und Raffinerien. In Texas wurden vorsorglich Ölanlagen evakuiert und Häfen geschlossen. Beryl hat weiterhin das Potenzial, die Ölpreise in die Höhe zu treiben.

Russland plant, die Ölverladungen am Schwarzmeerhafen Noworossijsk nennenswert zu reduzieren. Diese Entscheidung fällt trotz der kürzlich aufgehobenen Exportverbote für Benzin. Experten gehen davon aus, dass die russischen Ölexporte insgesamt zurückgehen werden, da das Land die Produktionskürzungen der OPEC-Plus einhalten will. Allerdings bleibt abzuwarten, ob Russland diese Kürzungen konsequent umsetzen wird. In dieser Angelegenheit war das Land in der Vergangenheit ein unzuverlässiger Partner der Allianz.

Die ausgewogene Komposition der Marktimpulse spricht nicht für eine dezidierte Richtungspräferenz der Ölpreise. Heute Morgen startet die Börse immerhin bärisch. Das gilt sowohl für die Brent- als auch für die Gasöl-Notierungen. Ob das im Tagesverlauf so bleiben wird, ist alles andere als gewiss.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 82,70 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 86,20 Dollar Preise fallen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 788,50 Dollar Preise fallen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9223 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,0840 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise sinken seit ein paar Tagen, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Der moderate Lauf wird heute Früh fortgesetzt. Die abwärts gerichteten Trendkanäle sind nach wie vor intakt. Im kurzfristigen Bereich hat das Gefälle allerdings seine einst starke Ausprägung verloren. Diese lässt sich selbst bei einem starken Abwärtsimpuls nicht so leicht wiederherstellen. Trendgemäß liegt das greifbare Abwärtspotenzial bei sieben bis acht Cent pro Liter.

Die Nachfrage im Binnenmarkt ist sehr ruhig. Statt Heizöl waren in diesem Jahr eher Ölheizungen nachgefragt. Die unsicheren Zeiten haben einige Menschen umdenken lassen und für eine Rückbesinnung auf die Energiespeicherung im Keller oder Vorgarten gesorgt. Das zeigt der Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie in den Marktzahlen für das erste Quartal. Gegenüber dem Vorjahr sanken Verkauf und Einbau von Gasheizungen um 17 Prozent. Ölheizungen legten indes um 27 Prozent zu. Für Wärmepumpen ging es gar um 52 Prozent abwärts. Die positive Einstellung zur Ölheizung ist alles andere als eine Abkehr vom Klimaschutz. Nachdem der zu 90 Prozent CO2-neutrale Dieselkraftstoff HVO100 (Hydrotreated Vegetable Oil) seit dem 29. Mai an deutschen Tankstellen verkauft werden darf, wird ein vergleichbares Produkt in absehbarer Zeit auch zum Heizen zur Verfügung stehen. Wir werden darüber informieren.  

Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl ist deutlich belebt. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wer spekulieren möchte, sollte die Preisbewegung eng verfolgen. Wer die Unsicherheit in den Preisen leid ist, gibt einfach eine Bestellung auf.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 08. Juli 2024

Heizölpreise-Chart vom 08.Juli 2024
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 08 Juli 2024, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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