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Spekulation hält die Ölpreise auf erhöhtem Niveau

01.07.2024, 11:30 Uhr von

2024-07-01T09:30:50.000Z
Spekulation hält die Ölpreise auf erhöhtem Niveau (01.07.2024)

Internationaler Markt

Die Entwicklung der Ölpreise ist seit drei Wochen von der Erwartung eines Angebotsengpasses im dritten Quartal geprägt. Sie lebt von Endlosschleifen spekulativer Erzählungen, mit denen die bullische Stimmung hochgehalten wird. Es bietet sich an, die täglichen Wiederholungen einmal mit einem Überblick zum globalen Öl- und Energiemarkt zu garnieren.

Im Jahr 2023 stieg der globale Primärenergieverbrauch um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichte damit einen weiteren historischen Höchststand. Naheliegenderweise gilt das auch für die CO2-Emissionen, wobei der Anstieg aufgrund des wachsenden Einsatzes von Erneuerbaren Energien etwas geringer ausfiel. Der Verbrauch von Mineralöl legte dabei um 2,5 Prozent zu, gefolgt von Kohle mit 1,5 Prozent, Erdgas mit 0,1 Prozent, Erneuerbare Energien mit 5,2 Prozent und Atomenergie mit 1,8 Prozent.

Die einzelnen Energieträger hatten folgende Anteile am Gesamtmarkt: Mineralöl 31,7 Prozent, Kohle 26,5 Prozent, Erdgas 23,3 Prozent, Erneuerbare Energien 14,6 Prozent und Atomenergie 4,0 %. Trotz des kontinuierlichen Anstiegs der Erneuerbaren vor allem durch Solar und Wind betrug der Anteil  der fossilen Energieträger am globalen Primärenergieverbrauch noch 81,5 Prozent. Ein Jahr zuvor waren es 81,9 Prozent.

Die weltweite Ölförderung stieg 2023 mit 1,9 Prozent auf den Rekordwert von 96,3 Mio. Barrel pro Tag. Der größte Zuwachs wurde von der unangefochtenen Nummer 1 im Ölmarkt, den USA, mit 9,6 Prozent auf 19,4 Mio. Barrel pro Tag beigesteuert. Saudi-Arabien folgte mit 11,4 Mio. Barrel pro Tag, während Russland mit 11,1 Mio. Barrel pro Tag einen Rückgang von 1,1 Prozent hinnehmen musste.

Der internationale Handel mit Rohöl blieb recht stabil. Der Mittlere Osten exportierte mit einem Anteil von 41,1 Prozent das meiste Öl, wobei allein 16,4 Prozent auf das Konto von Exportweltmeister Saudi-Arabien gingen. Russland verschiffte 1,0 Prozent weniger Öl als im Vorjahr, konnte mit einem Anteil von 11,3 Prozent aber den zweiten Platz unter den Ölexporteuren halten. 78 Prozent dieser Exporte gingen nach China und Indien. Das Plus betrug dabei 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während Europa ein Minus von 72 Prozent hinnehmen musste.

Der weltweite Kohleverbrauch erreichte 2023 ebenfalls einen neuen Höchststand, insbesondere durch Anstiege von 4,7 Prozent in China und 9,8 Prozent in Indien. In Nordamerika und Europa sank der Verbrauch um jeweils 16,2 Prozent und in der Europäischen Union um 20,4 Prozent. Das entspricht nur noch 3,3 Prozent des globalen Kohleverbrauchs.

Im Bereich des verflüssigten Erdgases (LNG) stieg der internationale Handel um 1,8 Prozent, was 59 Prozent des gesamten Erdgashandels ausmachte. Die größten Exporteure waren die USA, Katar und Australien. China überholte Japan als größter LNG-Importeur, da seine Nachfrage um 12,4 Prozent zunahm, während die Nachfrage Europas um 1,8 Prozent sank. Die über Pipeline gehandelten Erdgasmengen sanken um 8,3 Prozent. Allein in Europa reduzierten sich die Importe um 26,3 Prozent aufgrund verminderter Lieferungen aus Russland, was die Pipeline-Importe im Vergleich zu 2021 halbierte.

Wind- und Solarenergie, die stärksten Vertreter unter den Erneuerbaren, konnte um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen, während die Wasserkraft um 2,3 Prozent sank. Der Anstieg bei der Atomenergie ist hauptsächlich auf die verbesserte Betriebssituation der Anlagen in Frankreich zurückzuführen.

Die globale Stromerzeugung wuchs 2023 um 2,5 Prozent. Dabei legten die Erneuerbaren Energien allein um 5,4 Prozent zu. Aber auch die Stromerzeugung aus Kohle und Erdgas stiegen um 1,8 und 1,2 Prozent. Atomenergie verzeichnete ein Plus von 2,2 Prozent. Der Mix der globalen Stromerzeugung 2023 setzte sich wie folgt zusammen: Kohle 35,1 Prozent, Erneuerbare Energien 30,0 Prozent, Erdgas 22,5 Prozent, Atomenergie 9,2 Prozent % und sonstige Energien 3,2 Prozent.

Nach der Welle von Basisdaten aus dem Statistical Review des britischen Energy Institute geht es zurück zum Ölmarkt. Da sehen wir heute Morgen eine leicht ansteigende Börse. Ihr ging am Freitag allerdings ein flotter Abgang voraus. Daher liegen die aktuellen Notierungen noch unter den vergleichbaren Morgenwerten.   

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 81,83 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 85,27 Dollar Preise fallen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 786,25 Dollar Preise fallen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9289 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,0762 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise dümpeln auf erhöhtem Niveau seitwärts, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie folgen damit den internationalen Vorgaben. Die abwärts gerichteten Trendkanäle bleiben dabei intakt. Das ist natürlich keine Garantie für die weitere Preisentwicklung in diesem Jahr. Es bedarf allerdings eines wirklich starken Ereignisses, um einen alles verändernden Preisverlauf zu initiieren. Ein solches liegt absehbar nicht vor. Bisher waren nur bullisch eingestellte Finanzjongleure Treiber des jüngsten Preisgeschehens.

Die Nachfrage im Binnenmarkt ist sehr ruhig. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl ist deutlich belebter. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wer spekulieren möchte, sollte die Preisbewegung eng verfolgen. Wer die Unsicherheit in den Preisen leid ist, gibt einfach eine Bestellung auf.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 01. Juli 2024

Heizölpreise-Chart vom 01.Juli 2024
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 01 Juli 2024, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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