Internationaler Markt
Der Ölmarkt blieb auch gestern sehr nervös. Da es jedoch nur wenig Neuigkeiten gab, hielten sich die Trader zurück. Brent-Rohöl steht heute am frühen Morgen knapp über 92 Dollar je Barrel.
Weder in der Ukrainekrise noch bei den Iran-Verhandlungen ist derzeit klar, wie es weitergehen wird. Washington kann keinen russischen Truppenabzug bestätigen und spricht sogar von zusätzlichen Soldaten und weiteren Vorbereitungen auf eine Invasion der Ukraine. Noch in dieser Woche könnte der Angriff starten, so Präsident Biden.
Die Satellitenbeobachtung und die fast stündliche Kommentierung der russischen Aktionen durch die USA strapazieren im Kreml offenbar die Nerven. Ohne konkrete Begründung warf Moskau gestern den amerikanischen Vizebotschafter aus dem Land. Gleichzeitig werfen sich die Ukraine und die Separatisten im Donbass gegenseitig unprovozierte Angriffe vor.
Die Lage bleibt also unklar und gefährlich, so dass die Ölpreise so schnell wohl nicht nachgeben werden.
Auch die Entlastung des unterversorgten Ölmarkts durch iranisches Öl ist schwer kalkulierbar. Es wird jedoch immer klarer, dass es große Fortschritte bei den Atomverhandlungen mit dem Iran gibt. Ein erster Vertragsentwurf liegt mittlerweile vor. Iran verzichtet darin auf die weitere Anreicherung des Urans. Im Gegenzug werden schrittweise bislang eingefrorene Gelder freigegeben und die Ölsanktionen vorübergehend außer Kraft gesetzt. Aber noch gibt es keine Unterschriften unter dem Vertrag.
Im Moment kann die Hoffnung auf zusätzliches iranisches Öl den Ölmarkt etwas stärker beindrucken als das Risiko einer russischen Invasion in der Ukraine. Analysten verweisen darauf, dass die Ukrainekrise bereits eingepreist sei und ohne weitere Eskalation den Ölpreis nicht mehr höher treiben könne.
Andererseits kann das iranische Öl den Ölpreis nicht sehr weit senken. Die Öllager in den Importländern sind auf dem niedrigsten Stand seit sieben Jahren und das globale Ölangebot bleibt knapp. Solange das OPEC-Kartell die Förderung nur in kleinen Schritten ausweitet und die Ölnachfrage weiter Richtung Allzeithoch strebt, ist daher keine grundlegende Entspannung bei den Ölpreisen zu erwarten.
Am frühen Morgen startet der europäische Ölhandel jedoch erst einmal mit Abschlägen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 90,93 US-Dollar je Barrel . Die Nordseesorte Brent kostet 92,18 US-Dollar je Barrel . Rotterdamer Gasöl notiert bei 807,75 Dollar je Tonne . Der US-Dollar ist 0,8791 Euro wert . Damit steht der Euro bei 1,1372 Dollar . Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise profitieren von den Iran-News. Sie fallen gegenüber dem gestrigen Vormittag um etwa ein Prozent auf aktuell 92,67 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter), so die Heizölpreis-Tendenz.
Der deutsche Heizölmarkt bleibt weiterhin entspannt. Die Bestellaktivität bewegt sich schon die ganze Woche auf einem normalen, durchschnittlichen Niveau. Milde Temperaturen und das absehbare Ende des Winters lassen trotz der Ukrainekrise keine Kaufpanik aufkommen. Die Durchschnittstemperaturen liegen im Februar drei bis vier Grad über früheren Durchschnittswerten. Entsprechend gering wird der Heizölverbrauch sein.
Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steigt nun allerdings von der mittleren auf eine hohe Stufe. Wer bestellen will, scheint sich mit dem aktuellen Preisniveau rasch abzufinden. Immerhin stehen die Heizölpreise schon fast einen Monat über der 90-Euro-Marke.
Die Zahl der Preisoptimisten bleibt dagegen fast unverändert. Sechzig Prozent der Stimmen setzen in der aktuellen Lesereinschätzung auf fallende Heizölpreise. Die Preischarts sehen das ganz anders, auch wenn die aktuellen Preise am unteren Ende des kurzfristigen Preiskorridors liegen. Länger- und langfristig wirkt der Aufwärtstrend nach wie vor sehr stabil.
Was tun? Die Situation ist weiterhin kritisch. Der Durchbruch bei den Iran-Verhandlungen könnte für eine leichte Entspannung sorgen, aber die Lage in der Ukraine und die globale Ölknappheit machen wenig Hoffnung auf einen nachhaltigen Preiseinbruch. Wer nur noch wenig im Heizöltank hat, sollte daher nicht abwarten.
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