Ölpreise treten auf der Stelle

17.01.2025, 10:29 Uhr von

2025-01-17T09:29:58.000Z
Ölpreise treten auf der Stelle (17.01.2025)

Internationaler Markt

Rohöl kostet am Morgen knapp 82 Dollar je Barrel. Das ist derselbe Preis wie gestern. Dennoch sind die Ölpreise in diesem Monat bereits kräftig um etwa 10 Prozent gestiegen. Die Kältewelle und die neuen Sanktionen gegen Russlands Ölexporte stabilisieren die Preise für Brent-Rohöl auf dem höheren Niveau.

Noch immer sind die Händler damit beschäftigt, die Folgen der neuen US-Sanktionen gegen Russlands Ölwirtschaft einzupreisen. Viele Großkunden in Indien und China suchen bereits nach Alternativen. Gleichzeitig steuern Öltanker, die noch nicht auf den Sanktionslisten stehen, die russischen Exporthäfen an, während viele sanktionierte Schiffe abwarten müssen. Vor allem an der russischen Pazifikkküste, die China versorgt, fehlt es an Frachtraum. Weltweit müssen die Ölflüsse nun umdirigiert werden. Die Frachtraten für Öltanker sind deshalb bereits kräftig gestiegen. 

Neben den Exporten steht mittlerweile die gesamte russische Ölinfrastruktur unter Druck. Fast täglich greifen ukrainische Drohnen Tanklager und Raffinerien in ganz Westrussland an. Offenbar mit Erfolg, denn Videoaufnahmen belegen zahlreiche Großfeuer.

Zusätzlicher Preisdruck entsteht seit gestern durch das Abflauen der Inflation in den USA. Das gibt der Notenbank mehr Spielraum für Zinssenkungen, was wiederum die Wirtschaft und damit den Ölverbrauch ankurbeln kann.

Gleichzeitig meldet Peking ökonomische Erfolge. Die Wirtschaft sei um 5,0 Prozent gestiegen, was exakt dem von der Parteiführung vorgegebenen Ziel entspricht. Eine Punktlandung wird jedoch von vielen Beobachtern bezweifelt, da sie nicht zu vielen anderen Indikatoren passt. Konsumenten und Gewerbetreibende melden sinkende Einkommen und schlechte Geschäfte. 

Der Slogan vom „Wachstum ohne Wohlstand“ beschreibt die Lage in vielen chinesischen Provinzen anscheinend besser als die offiziellen Statistiken. Im Ölmarkt wirkt spekuliert, ob „Peak Oil“, also der Höhepunkt des nationalen Ölverbrauchs, bereits erreicht sein könnte. 

Auch die Waffenruhe im Nahen Osten wirkt dämpfend auf die Ölpreise. Aus dem Jemen wird gemeldet, dass die Huthi-Milizen ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer einstellen wollen. Die Tanker könnten dann wieder den Weg durch den Suezkanal nutzen und müssten nicht mehr Afrika umrunden, um vom Persischen Golf nach Europa zu gelangen.

Im Moment warten viele Trader an den Ölbörsen jetzt erst einmal ab. Die neuen Sanktionen und die Kältewelle sind zumindest teilweise eingepreist. Das Wetter ist langfristig kaum zu prognostizieren. Auch die Auswirkungen der Sanktionen sind derzeit schwer einschätzbar.

Nach dem Amtsantritt der neuen Trump-Administration am Montag werden die Karten ohnehin neu gemischt. Der neue Präsident will zwar mit Executive Orders lange parlamentarische Verfahren umgehen. Dennoch wird es wohl Wochen oder Monate dauern, bis neue Maßnahmen gegenüber Russland, Iran und Venezuela sowie neue Zölle auf Ölimporte beschlossen und umgesetzt werden können – wenn überhaupt. Die Lage bleibt also unübersichtlich und voller Risiken. Das Jahr beginnt turbulenter als erwartet.

Aktuell kostet Brent-Rohöl 81,73 US-Dollar je Barrel Preise stagnieren. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 79,24 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 763,25 Dollar je Tonne Preise stagnieren. Der US-Dollar ist 0,9711 Euro wert Preise stagnieren. Damit steht der Euro bei 1,0296 Dollar Preise stagnieren. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Auch die Heizölpreise treten im Moment auf der Stelle. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittswert von 102,9 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das liegt nur leicht über dem gestrigen Wert.

Die Verbraucher halten sich noch immer zurück. Die Zahl der Bestellungen bleibt wie bereits im gesamten Januar moderat. Offenbar sind viele Tanks noch gut gefüllt oder die Interessenten warten auf attraktivere Preise. Das zeigt sich auch am Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst. Es bleibt auf einer neutralen Position. Gleichzeitig werden die Verbraucher pessimistischer. Die tägliche Lesereinschätzung zeigt, dass im Moment knapp 40 Prozent der Stimmen auf steigende Heizölpreise setzen – deutlich mehr als gestern.

In der Tat ist die Lage im Moment unübersichtlich. Die verschärften Sanktionen und die Temperaturen sprechen für weiter steigende Preise. Wer sich daran orientieren will, sollte jetzt ordern. Andererseits kann das Wetter jederzeit umschlagen und Trumps Kurs gegenüber Russland ist unvorhersehbar. Die Versorgungslage ist nach wie vor gut. Wer auf niedrigere Preise spekulieren will, sollte daher noch etwas abwarten. 

Nach wie vor gilt jedoch: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung, auch angesichts der globalen Klimakrise und steigender CO2-Preise. Die Verbraucherzentralen halten zahlreiche Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 17. Januar 2025

Heizölpreise-Chart vom 17.Januar 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 17 Januar 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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