Ölpreise: Von nun an geht’s bergab?

07.01.2025, 10:26 Uhr von

2025-01-07T09:26:26.000Z
Ölpreise: Von nun an geht’s bergab? (07.01.2025)

Internationaler Markt

Asien galt lange als treibende Kraft im globalen Ölmarkt mit China an der Spitze. Das scheint im abgelaufenen Jahr nicht mehr der Fall gewesen zu sein. Erstmals seit dem Ende der Corona-Pandemie gingen die Ölimporte Asiens zurück. Das Minus beträgt 1,4 Prozent gegenüber 2023. Besonders auffällig ist der Rückgang der Öllieferungen nach China, dem weltweit größten Ölimporteur. Laut Recherchen der London Stock Exchange Group (LSEG) sanken sie um 1,9 Prozent, wobei die Werte für Dezember noch als Prognose eingegangen sind.

Zwar erhoffen sich Analysten durch neue Konjunkturprogramme in China eine Stabilisierung des Wirtschaftswachstums und eine gesteigerte Ölnachfrage, doch es gibt Gegenargumente. Die chinesische Wirtschaft wird energieeffizienter und setzt zunehmend auf erneuerbare Energien. Vor diesem Hintergrund sieht die China National Petroleum Corporation (CNPC) den Höhepunkt der Ölnachfrage bereits im Jahr 2023 erreicht. Sollte das zutreffen, wären viele Prognosen zur Ölnachfrage und den Ölpreisen für 2025 Makulatur. Ein starker Preisanstieg scheint unter diesen Umständen unwahrscheinlich.

Vor diesem Hintergrund halten Experten die Preisentwicklung der letzten Tage für überhitzt. Die gestrige Bewegung an den Ölbörsen, ein starker Anstieg gefolgt von einem noch stärkeren Rückgang, könnte das Ende der Rallye gewesen sein. Das Niveau ist zwar weiterhin hoch, die Preise bleiben aber unter dem zuvor erreichten Mehrmonatshoch zurück.

Neben der schwachen asiatischen Nachfrage gibt es weitere Faktoren, die die Expertenmeinung stützen. Wirtschaftsschwäche ist beileibe kein originäres Thema Asiens, sondern eine globale Erscheinung. Deutschland und die EU sind weit stärker davon betroffen. Eine höhere Inflation und rückläufige Auftragseingänge werden auch in den USA gefürchtet. Dieser Mix bildet den Nährboden für das Risiko einer Überversorgung des Ölmarkts im Jahresverlauf. Der Optimismus an den Börsen ist gedämpft. Von den Notenbanken erfährt er wenig Unterstützung. Dort ist man ebenfalls verunsichert.

Am physischen Ölmarkt gibt es zwar Anzeichen für eine leichte Verknappung, etwa durch Sanktionen gegen Russland und Iran. Dadurch werden die fundamentalen Rahmenbedingungen aber nicht ernsthaft bedroht. Es bedarf schon einer weiteren Drosselung der Ölproduktion seitens der OPEC-Plus, um das Angebot langfristig mit der Nachfrage in Einklang zu bringen. Die ist unter den Mitgliedern allerdings kaum noch durchzusetzen. Sie wollen endlich wieder frei mit ihren Ressourcen agieren können, statt kontinuierlich Marktanteile an andere Anbieter zu verlieren.

Ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor in vielerlei Beziehungen ist der bevorstehende Amtsantritt von Donald Trump. Vermutlich wird er bei Finanzjongleuren einen temporären Attentismus bis zur Inauguration auslösen und die Ölnotierungen in ihrem Lauf beruhigen. Davon zeugt die Ölbörse bereits heute Morgen. Die Notierungen für Rohöl und Gasöl kriechen auf dem Niveau der gestrigen Tiefstpreise dahin.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 73,15 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 75,96 Dollar Preise fallen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 697,25 Dollar Preise fallen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9594 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,0420 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben nach, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie folgen damit den Vorgaben des internationalen Marktes. Der starke Anstieg der letzten Tage ist übrigens ebenfalls auf diese Vorgaben zurückzuführen und nicht auf die Erhöhung der CO2-Abgabe. Infolge der Preisbewegung hat sich die Trendsituation geändert. Im kurzfristigen Bereich liegt nun ein Aufwärtstrend vor, mittelfristig bleibt es bei seitwärts und längerfristig bei abwärts.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist eingebrochen. Die Hoffnung auf günstigere Preise wird indes wieder lebendiger. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen nur noch ganz knapp auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Wer Sicherheit will, kauft zum gegenwärtigen Preis. Wer hinreichend Heizöl im Tank hat, sollte die Spekulation auf tiefere Preise riskieren.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 07. Januar 2025

Heizölpreise-Chart vom 07.Januar 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 07 Januar 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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