Preisvergleich:

Ölpreise werden vom Nahen Osten ordentlich durchgeschüttelt

12.02.2024, 10:22 Uhr von

2024-02-12T09:22:43.000Z
Ölpreise werden vom Nahen Osten ordentlich durchgeschüttelt (12.02.2024)

Internationaler Markt

Die Sorge vor einer Eskalation der Gewalt im Nahen Osten trieb die Ölpreise vor zwei Wochen auf ein Jahreshoch. Da dem Markt aufgrund der guten Versorgungslage kein absehbarer Mangel drohte, wähnten Finanzjongleure aber kein gutes Geschäft  mit Wetten auf steigende Preise und verkauften viele Positionen. Binnen einer Woche kamen die Preise auf ein ansehnlich günstiges Niveau zurück. Die kompromisslose Linie Israels im Gaza-Krieg sowie die Scharmützel zwischen den USA und vom Iran protegierten Rebellen ermuntert Spekulanten nun doch wieder auf Brandstiftung in der Region zu setzen. Dabei stiegen Rohölnotierungen der Sorte Brent erneut über die Marke von 80 Dollar pro Barrel. Den Jahreshöchstpreis toppten sie aber nicht. Indes schafften die Gasölnotierungen den Sprung mit Bravour. Für das Raffinerieprodukt, das zu Heizöl, Diesel und Cerosin verfeinert wird, gilt mittlerweile nicht mehr die 800 Dollar-Marke als das Maß der Dinge, sondern ein Preis von 900 Dollar pro Tonne. Er wurde vergangenen Freitag überschritten.

Die Furcht vor einem Rohölengpass scheint nach wie vor recht unbegründet zu sein. Für besonders gute Stimmung in dieser Angelegenheit sorgen die USA mit ihrer stetig wachsenden Rohölproduktion. Im letzten Jahr stieg sie bei einem Zuwachs der Tagesleistung von acht Prozent auf 13,3 Millionen Barrel an. In diesem Jahr soll das Rekordniveau weiter ausgebaut werden. Damit wird der Abstand der USA zu den zwei anderen Top-Produzenten der Welt, Saudi-Arabien und Russland, immer größer. Trotz der angespannten geopolitischen Lage ist Rohöl gut fünf Prozent günstiger als vor 12 Monaten.

Anders wird die Lage beim Gasöl eingeschätzt. Hier sind die Raffinerien der Knackpunkt. In Russland sind sie zum Ziel ukrainischer Drohnenangriffe geworden. Schlechte Daten aus den USA zur Raffinerieverfügbarkeit und zu den Beständen katapultierten die Preise zuletzt auf ein neues 12-Monats-Hoch. Das Plus zum Vorjahr beträgt fast acht Prozent. Der Unterschied zur Preisentwicklung beim Rohöl könnte kaum größer sein. Er wirkt übertrieben.

Flächenbrand im Nahen Osten ist sicher ein aggressives Thema für Finanzjongleure. In der Realität wird es aber alles andere als eindeutig gespielt. Der iranische Außenminister äußerte sich allen Unkenrufen zum Trotz sogar recht zuversichtlich zur Möglichkeit einer diplomatischen Lösung für den Gazastreifen. Aktuell setzt Israel seinen vernichtenden Feldzug mit dem Angriff auf Rafah zwar fort. Der politische Druck auf den Hardliner Netanjahu wird ihm aber kaum die Möglichkeit lassen, seine menschenverachtenden Phantasien noch lange zu entfalten.

Momentan ist die bullische Dynamik der Ölpreise beeindruckend. Die Höhe des Anstiegs beim Gasöl und die moderate Hoffnung, den Flächenbrand im Nahen Osten zu vermeiden, können Finanzjongleure und KI-Systeme aber jederzeit wieder umstimmen, wie die letzten Wochen gezeigt haben. Mit dem Rückgang der Rohöl- und Gasölnotierungen deutet die Börse heute Morgen schon mal wankelmütige Stimmung an.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 76,30 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 81,64 Dollar Preise fallen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 908,25 Dollar Preise steigen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9276 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,0778 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Heizöl ist teuer geworden, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Es war in der jüngeren Vergangenheit aber schon teurer. Der Anstieg folgt den drastischen internationalen Vorgaben recht gedämpft. Daher sind die abwärts gerichteten Trendkanäle noch nicht zerstört. Aktuell ist Heizöl lediglich ein Prozent teurer als vor einem Jahr. Berücksichtigt man die Erhöhungen der CO2-Abgabe und der Maut, handelt es sich um ein sehr moderates Plus.

Die Nachfrage im Binnenmarkt ist sehr ruhig. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl ist wechselhaft. Sie ist ein Spiegelbild der tatsächlichen Preisbewegung. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem moderaten Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wer spekulieren möchte, sollte die Preisbewegung eng verfolgen.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 12. Februar 2024

Heizölpreise-Chart vom 12.Februar 2024
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 12 Februar 2024, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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