Internationaler Markt
Nach einem dreiwöchigen, sich beschleunigenden Preisabgang endete die letzte Woche für die Rohölpreise mit einem Hauch von Plus. Gasöl, das Vorprodukt für Heizöl, verlor dagegen abermals an Wert. Damit können die Preistrends am Ölmarkt seit Amtsantritt des 47. Präsidenten der USA als intakt angesehen werden. Die Luft nach unten wird allerdings dünner. Das geringfügige Plus in dem eigentlich bärischen Umfeld geht auf das Konto der Monatsberichte von EIA (Statistikbehörde im US-Energieministerium), OPEC (Organisation Ölexportierender Länder) und IEA (Internationale Energie-Agentur), die in der letzten Woche veröffentlicht wurden, sowie auf das Schwingen der Sanktionskeule gegen die Ölgeschäfte Irans und Russlands.
Die zurückhaltende Reaktion im Kreml auf den amerikanisch-ukrainischen Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe dämpfte die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Ukrainekriegs. Den, ohne das übliche Getöse, postwendend verschärften US-Sanktionen gegen Russland könnten in Kürze auch neue Strafmaßnahmen der G7-Staaten folgen. Ob diese tatsächlich kommen werden, hängt von dem eiligst anberaumten Gespräch zwischen Putin und Trump ab, das morgen stattfinden soll.
Am Wochenende flogen die USA intensive Luftangriffe auf Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen. Diese Attacken will die Terrororganisation wieder mit verstärkten Angriffen auf internationale Handelsschiffe im Roten Meer beantworten. Zum Start der neuen Handelswoche führen die teils blutigen Sticheleien zu einem Preisauftrieb an den Ölbörsen. Da viele Reedereien bereits auf die längere Route um Afrika ausgewichen sind, dürfte der Impuls allerdings begrenzt bleiben.
Stattdessen könnten die Spannungen zwischen den USA und dem Iran weiter zunehmen, da Washington das Mullah-Regime für die Angriffe der Huthi verantwortlich macht. Auch Russland wird von den USA der Unterstützung der Miliz bezichtigt. Noch ist unklar, welche Auswirkung diese Entwicklung auf das iranische und russische Ölangebot haben würde, wenn Washington seine Sanktionen gegen beide Länder tatsächlich drastisch ausweiten sollte.
Derweil setzt der Markt auf eine stärkere Nachfrage durch weitere Konjunkturmaßnahmen Chinas. Der chinesische Staatsrat hatte am Sonntag einen neuen Aktionsplan vorgestellt, der den Konsum ankurbeln und die Binnennachfrage stärken soll. Ziel ist es, das Einkommen zu erhöhen und die finanzielle Belastung der Bürger zu verringern. Unabhängig von der Ankündigung fielen die Wirtschaftsdaten des Landes für Januar und Februar besser aus als erwartet. Besonders die Einzelhandelsumsätze entwickelten sich positiv, während das Wachstum der Industrieproduktion etwas schwächer ausfiel als im Dezember. Aufgrund der ausgedehnten Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest im Februar werden die Konjunkturdaten für Januar und Februar traditionell zusammengefasst.
An den Ölbörsen scheint die Reaktion auf den Wochenendbeschuss von Huthi-Stellungen mittlerweile verarbeitet zu sein. Nach einem steilen Anstieg in aller Frühe haben sich die Ölnotierungen auf tieferem Niveau eingeschwungen. Es befindet sich allerdings über den Schlusskursen der letzten Woche.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 67,89 Dollar und das Barrel Brent zu 71,31 Dollar
gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 660,25 Dollar
. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9186 Euro
. Damit kostet der Euro 1,0884 Dollar
. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise steigen moderat, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie reagieren damit wieder sehr direkt auf die internationalen Vorgaben. Insgesamt haben sich die Heizölpreise in der neuen Trump-Ära sehr positiv entwickelt. Inzwischen hat sich sogar die Struktur der Trendkanäle geändert. In allen für den Kauf relevanten Zeitbereichen weisen die begrenzenden Linien nun abwärts, in der 3-Monats-Ansicht steil, in der 6-Monats-Ansicht solide und in der 12-Monats-Ansicht schwach. Aber Vorsicht, der Ölmarkt ist naturvolatil. Er hat die Aufwärtsbewegung nicht vergessen.
Angesichts der Preisentwicklung hat sich die Heizölnachfrage im Binnenmarkt deutlich belebt. Die Hoffnung auf tiefere Preise ist hartnäckig hoch. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in vielen Regionen der Republik Kaufsignale an.
Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind klar im kaufbaren Bereich. Wer jetzt kauft, kann kaum etwas falsch machen.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.