Preisvergleich:

Steigende Heizölpreise setzen zum Schlussakkord an

11.06.2024, 10:48 Uhr von

2024-06-11T08:48:16.000Z
Steigende Heizölpreise setzen zum Schlussakkord an (11.06.2024)

Internationaler Markt

Bei der Investmentbank Goldman Sachs bemüht man sich mal wieder um eine Aufwertung der Ölnotierungen. Die Analysten des umstrittenen Hauses haben ihre Prognose für das Nachfragewachstum in diesem Jahr moderat reduziert. Im dritten Quartal sehen sie allerdings eine Nachfragewelle auf den Markt zurollen, die das Zeug für ein Versorgungdefizit hat. Sie weisen der Marktlage einen Brent-Preis von 86 Dollar pro Barrel zu. Damit wäre eine Unterversorgung allerdings vergleichsweise billig bepreist.

Die identifizierte Reduktion des globalen Nachfragezuwachs betrüge rund 0,2 Mio. Barrel pro Tag. Sie würde in erster Linie durch eine schwächere chinesische Nachfrage verursacht. Allerdings sollte diese durch ein sinkendes Angebot der Nicht-OPEC-Produzenten und eine schnellere Wiederauffüllung der strategischen US-Ölreserven ausgeglichen werden. Die Goldmänner heben hervor, dass die Erholung der Nachfrage nach Flugzeugtreibstoff maßgeblich zum weiterhin robusten Nachfragewachstum im Jahresverlauf beitragen würde. Die erhöhte Kerosinnachfrage sollte auch zum starken Sommerbedarf beitragen.

Für das Gesamtjahr 2024 prognostizieren die Investmentbanker einen durchschnittlichen Brent-Preis von 84 Dollar pro Barrel, der in einer Spanne zwischen 75 und 90 Dollar schwankt. Für das Jahr 2025 sagen sie einen durchschnittlichen Brent-Preis von 82 Dollar pro Barrel vorher. Das entspricht ungefähr dem aktuellen Preisniveau. Das obere Ende der diesjährigen Spanne haben wir übrigens schon einmal im April bei 92 Dollar gesehen. Möglicherweise war das der Jahreshöchstpreis.

Die reale US-Benzinnachfrage hat den erwarteten Anstieg zur Sommerzeit noch nicht gezeigt. Der saisonale Bedarf lag bisher gut ein Prozent unter der Nachfrage im Vergleichszeitraum des letzten Jahres. Ähnlich sieht es beim Kerosinbedarf aus. Die bullischen Erwartungen der Auguren von Goldman Sachs müssen also noch durch messbare Daten bestätigt werden. Obwohl die Goldmänner notorische Bullen sind, zeigt deren Preisprognose für das kommende Jahr, dass der unterstützende Effekt nur temporärer Natur ist.

Der Markt wird in diesen Tagen von Hoffnung und Unsicherheit regiert. Seine Preise werden willkürlich auf und ab geschaukelt. Das geschieht immerhin in erträglichen Grenzen. Nach dem freundlichen Einbruch in der vergangenen Woche, der von einer Kommunikationspanne der OPEC-Plus ausgelöst wurde, hatte sich eine Aufwärtskorrektur bereits angedeutet. Sie sollte mit dem späten Aufbäumen im gestrigen Handel ein Ende erreicht haben.

Heute Morgen deutet sich an den Börsen in der Tat eine Abwärtsbewegung der Ölnotierungen an. Der Vollzug einer Bewegungsumkehr ist das noch nicht. Die Idee einer solchen ist gleichwohl schon einmal in Aussicht gestellt.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 77,71 Dollar Preise steigen und das Barrel Brent zu 81,56 Dollar Preise steigen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 740,50 Dollar Preise steigen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9290 Euro Preise stagnieren. Damit kostet der Euro 1,0763 Dollar Preise stagnieren. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise legen noch einmal zu, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie folgen damit den Vorgaben der internationalen Börsen. Im kurzfristigen Zeitbereich wurde die obere Grenze des Trendkanals ein wenig nach oben verschoben. Generell bleiben die abwärts gerichteten Trendkanäle aber allesamt intakt. Preisauftrieb kommt nun auch von den Frachtkosten im Binnenmarkt. Die Wasserstraßen sind durch die Regenfälle der letzten Wochen nur eingeschränkt schiffbar. Dadurch wird Frachtraum knapper. Das macht sich besonders im Südwesten der Republik bemerkbar.

Die Nachfrage im Binnenmarkt ist etwas ruhiger geworden. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl bleibt derweil lebhaft. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem soliden Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Verfolgen Sie die Preisentwicklung eng, um gegebenenfalls kurzfristig zu kaufen. Sie könnte in die falsche Richtung driften.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 11. Juni 2024

Heizölpreise-Chart vom 11.Juni 2024
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 11 Juni 2024, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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