Internationaler Markt
Eine weitere Woche mit steigenden Ölpreisen liegt hinter uns. Das vermochte auch der Umstand, dass die Notierungen letzten Freitag deutlich nachgaben, nicht zu ändern. Immerhin, im Resultat haben sich die für die Heizölpreise maßgeblichen Gasölnotierungen denen der Rohölkontrakte etwas angenähert.
Momentan ist Rohöl der Taktgeber beim Aufwärtslauf der Preise. Die Sorte Brent rückt der 95 Dollar-Marke immer näher. Sie wird in dieser Woche mit hoher Wahrscheinlich geknackt. Bei der Schnelligkeit der Handlung hat Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed, ein Wörtchen mitzureden. Das ertönt Mittwochabend im Anschluss an die Zinssitzung des Offenmarktausschusses.
Nach den zweitägigen Beratungen wird Powell den Zinsentscheid bekanntgeben. Natürlich hoffen die Marktteilnehmer darauf, aus seinen Aussagen Hinweise auf die noch ausstehenden Zinssatzänderungen im Jahresverlauf zu erhalten. Zusätzlich wird Powell nach der Sitzung auch die aktuellen Wirtschaftsprognosen für die USA vorstellen. Diese Prognosen werden die Stimmung der Finanzjongleure zur Ölnachfrage des größten Verbrauchers der Welt beeinflussen. Obwohl der Fokus der Investoren auf der Fed-Sitzung liegen wird, dürften zunehmende Knappheit des Ölangebots und schrumpfende Lagerbestände die Gier nach gewinnbringenden Investments beflügeln.
Zu Wochenbeginn hat der saudi-arabische Energieminister, Prinz Abdulaziz bin Salman, die Gelegenheit, mit einer Rede auf dem World Petroleum Congress in Kanada die Ölmärkte zu beeinflussen. Frühere Aussagen des Ministers haben bereits mehrmals für Bewegung an den Ölbörsen gesorgt.
Im Juli hat Saudi-Arabien seine Ölproduktion freiwillig um zusätzlich eine Million Barrel pro Tag reduziert. Die Drosselung wurde zunächst monatsweise verlängert. Durchschlagender Preiserfolg stellte sich aber erst mit der Verlängerung bis zum Jahresende ein. Im August wurde die Maßnahme in den Zahlen zu den globalen Verlademengen deutlich sichtbar. Das Volumen der saudischen Tankertransporte an den weltweiten Verschiffungen ist derzeit so niedrig wie seit Jahren nicht mehr.
Die Kürzungen sind für Saudi-Arabien außerordentlich lukrativ. Gleichwohl darf man vermuten, dass sie zurückgefahren werden, wenn die Ölpreise überhitzen. Das könnte dann geschehen, wenn die Wartungsarbeiten an den Raffinerien Chinas abgeschlossen sind und die Kraftstoffexporte gesteigert werden sollen.
Heute Morgen geben die Gasölnotierungen an den Börsen weiter nach, während die Rohölnotierungen das hohe Niveau halten. Dieses Geschehen bleibt allerdings bis zum Eintritt der US-Broker am Nachmittag erratisch.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 91,56 Dollar und das Barrel Brent zu 94,62 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 986,50 Dollar . Der US-Dollar kostet aktuell 0,9377 Euro . Damit kostet der Euro 1,0664 Dollar . Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise halten gegenüber Freitag das Niveau, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Der Rückgang der Gasölpreise wurde bisher nur teilweise eingepreist. Der Handel folgt dem frühen Börsengeschehen aus gutem Grund nicht sofort, sondern wartet auf die Anschlussnotierungen mit dem Hinzukommen der US-Börsen. Am grundsätzlichen Aufwärtslauf der Heizölpreise wird das wenig ändern. Derzeit geht es nur um tagesaktuelle Kosmetik, mit der sich ein paar Euro bei einer Bestellung einsparen lassen. Man sollte trotz der unfreundlichen Preisbewegung aber nicht vergessen, dass Heizöl vor einem Jahr erheblich teurer war. Um das Niveau des Vorjahres zum gleichen Zeitpunkt zu erreichen, müssten die Preise nun weitere 31 Prozent steigen.
Im Binnenmarkt ziehen die Bestellungen aus Sorge vor noch höheren Preisen an. Die Hoffnung auf günstigere Preise ist tief gesunken. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem verschwindend geringen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.
Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank Platz bietet, sollten Sie umgehend Heizöl kaufen.
Neues zum Heizungsgesetz finden Sie in den News vom 12. September 2023.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.