Preisvergleich:

Heizölpreise wenig verändert. US-Lagerbestände schrumpfen erneut

07.09.2023, 09:21 Uhr von

2023-09-07T07:21:48.000Z
Heizölpreise wenig verändert. US-Lagerbestände schrumpfen erneut (07.09.2023)

Internationaler Markt

Die Rohölpreise setzen sich am heutigen Morgen knapp über der 90-Dollar-Marke fest. Das Wunschszenario der OPEC-Kartellstaaten wird dadurch allmählich Realität. Seit Anfang Juli hat der Preis für Brent-Rohöl um fast 30 Prozent zugelegt. Immer schärfere Förderkürzungen haben das Ölangebot so stark verknappt, dass der Preis früher oder später steigen musste.

Der Abbau der Lagerbestände, Spannungen in einzelnen Produktmärkten wie Benzin oder Diesel und die im Golf von Mexiko drohenden Hurrikane tun ihr Übriges. Der Druck ist so groß, dass selbst die immer noch schwelenden Zinsängste und die Konjunkturschwäche Chinas in den Hintergrund treten.

Wie immer gibt es im Ölmarkt mindestens zwei Einschätzungen. Nicht wenige Analysten erwarten im Herbst eine Preisschwäche, da sich die weltweite Ölnachfrage abschwächen könnte. Das derzeit knappe Ölangebot wird zudem durch zusätzliche Barrel aus Iran und Venezuela entschärft. Diese Thesen gibt es nun allerdings schon seit dem Frühjahr. Sie konnten den starken Preisanstieg bisher nicht stoppen.

Aktuelle Daten bestätigen den bisherigen Trend. Der Branchenverband der amerikanischen Ölindustrie (API) meldete gestern Abend ein erneutes Schrumpfen der US-Rohölbestände. Nach dem starken Minus von 11 Mio. Barrel vor zwei Wochen sind die Lager demnach erneut um 5,5 Mio. Barrel gefallen. Auch die Benzinlager sollen um über 5 Mio. Barrel gefallen sein, während es bei den Mitteldestillaten (Diesel, Heizöl u.a.) kaum Veränderungen gab. 

Das ist allerdings nur eine Vorabschätzung auf Basis einer Umfrage. Die Daten des Energieministeriums werden mit einem Tag Verspätung heute Nachmittag gemeldet. Allerdings lagen die beiden Datensätze in den letzten Monaten nicht weit auseinander, so dass die Zahlen bereits heute Morgen Druck ausüben.

Nutznießer der höheren Preise sind vor allem Russland und Iran. Sie können ihre Preisrabatte abbauen und trotzdem hohe Mengen absetzen. Die Rechnung zahlt Saudi-Arabien. Dort mussten die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum gestern nach unten angepasst werden, da deutlich weniger Öl als erwartet verkauft wird.

Die Ölbörsen starten am Morgen relativ stabil und ohne große Dynamik nach unten oder oben. Brent-Rohöl kostet im Moment 90,28 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 87,21 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 933,50 Dollar je Tonne Preise fallen. Der US-Dollar ist 0,9330 Euro wert Preise steigen. Damit steht der Euro bei 1,0717 Dollar Preise fallen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Heizöl steht am Morgen auf einem ähnlichen Niveau wie gestern. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen landesweiten Durchschnittspreis von knapp 110 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Die hohen Rohölpreise und der starke Dollar werden durch die schwachen Preise für Rotterdamer Gasoil, also das Vorprodukt der Raffinerien für Heizöl und Diesel, weitgehend entschärft. Unter dem Strich tut sich daher wenig.

Der deutsche Heizölmarkt bleibt allerdings recht lebendig. Auch in dieser Woche liegen die Bestellmengen über dem Durchschnitt. Dazu passend steht das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, auf einer hohen Stufe. 

Eine Ursache dafür könnte der ausgeprägte Preispessimismus der Verbraucher sein. Knapp die Hälfte der Stimmen erwartet in der täglichen Lesereinschätzung einen Anstieg der Heizölpreise. Das ist ein ungewöhnlich hoher Anteil.

In der Tat bleiben die Preisrisiken hoch, auch wenn die Luft dünner wird, je mehr sich der Rohölpreis der 100-Dollar-Marke annähert. Aber die schrumpfenden Lagerbestände, jederzeit mögliche Hurrikane und eine ebenfalls mögliche Stabilisierung der chinesischen Konjunktur könnten die Ölpreise weiter nach oben treiben. Wer demnächst nachbestellen muss, sollte daher am Ball bleiben.  

In jedem Fall gilt jedoch: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der globalen Klimakrise und der demnächst wieder steigenden CO2-Abgaben. Die Verbraucherzentralen halten zahlreiche Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 07. September 2023

Heizölpreise-Chart vom 07.September 2023
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 07 September 2023, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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