Freundlichere Ölpreise und im Zentrum steht Donald Trump

27.01.2025, 11:15 Uhr von

2025-01-27T10:15:35.000Z
Freundlichere Ölpreise und im Zentrum steht Donald Trump (27.01.2025)

Internationaler Markt

Nach einem vierwöchigen Anstieg, bei dem ein Sechs-Monats-Hoch erreicht wurde, drehten die Ölpreise in der letzten Woche wieder abwärts. Dabei kam durchaus Zählbares heraus und der Eindruck, dass das Abwärtspotenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Zur wesentlichen Ursache des Richtungswechsels wurde eine gewisse Sanftmütigkeit des unberechenbaren Präsidenten der USA im Umgang mit seinen Strafzöllen erklärt.

Ob die überraschende Läuterung dem hohen Amt zuzuschreiben ist und Verstetigung verspricht oder ob es sich schlicht um eine Laune handelte, wird sich zeigen. Die Leidenschaft für verbale Drohungen hat Trump indes definitiv nicht verloren. So drohte er Russland weitere Sanktionen an, wenn es nicht bereit sei, den Krieg in der Ukraine zeitnah zu beenden. Immerhin, er scheint einen Ton getroffen zu haben, den sein Präsidentenkollege Putin versteht. Der schlug postwendend ein Tete-a-Tete unter Männern vor, um sich über den Ukraine-Konflikt und die Ölpreise auszutauschen.

Der Russe erläuterte belehrend, dass weitere US-Sanktionen auch negative Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft hätten. Er betonte, dass ein ruhiges Gespräch über gemeinsame Interessen beider Länder sinnvoll sei und Russland dazu bereit wäre. Allerdings stellte Putin klar, dass Verhandlungen mit der Ukraine nur möglich seien, wenn ein 2022 verabschiedetes Dekret des ukrainischen Präsidenten aufgehoben werde, das Gespräche mit Russland verbietet.

Der alteingesessene Mann im Kreml erinnerte außerdem daran, dass sein Land und die USA als bedeutende Ölproduzenten und Ölkonsumenten naturgemäß ein Interesse an stabilen Ölpreisen hätten. Extreme Preisschwankungen würden beiden Ländern nur schaden. Die Bemerkung klingt wie die Replik auf einen Redeteil Trumps anlässlich des Davoser Weltwirtschafsforums, in dem er Saudi-Arabien und die OPEC aufforderte, sich um die Senkung der Ölpreise zu kümmern. Seiner Ansicht nach sei das durch Produktionsdrosselung hochgehaltene Niveau der Ölpreise mitverantwortlich für den Krieg in der Ukraine. Tiefere Ölpreise hätten den kostspieligen Waffengang längst gestoppt.

Sollte die US-Ölindustrie tatsächlich Trumps Ermunterung „Drill, Baby, Drill“ folgen und der OPEC-Plus mit noch mehr Öl weitere Marktanteile streitig machen, könnte ein Preiskampf entstehen, bei dem allein die Ölkonsumenten als Sieger vom Platz gingen. Es deutet sich allerdings an, dass die amerikanischen Unternehmen die Initiative nicht mitgehen werden. Dennoch ist es spannend anzusehen, wie die Öl-Allianz in den nächsten Wochen auf Trumps Weltverständnis reagieren wird.

Konkret wurde die präsidiale Sanftmut übrigens in der Quantifizierung möglicher Strafzölle gegen China. Die sanken in der ersten Amtswoche von 25 auf 10 Prozent, blieben hypothetisch und wurden mit der Ansage versehen, kein Interesse an einem Handelskrieg mit der Volksrepublik zu haben. Weitere positive Impulse für Verbraucher kamen von der Wetterfront. Die kalten Temperaturen in den USA vermochten nicht, die befürchteten Unterbrechungen der Ölproduktion in den Schieferölgebieten in einem nennenswerten Stil auszulösen.

Alles bärisch kann zusammenfassend aber nicht resümiert werden. Gesunkene Ölbestände in den USA und Trumps Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen weiter zu senken, erwiesen sich als bullische Zutaten in einem alles in allem dennoch abwärts gerichteten Börsenumfeld. Heute Morgen trennt sich der Gang der Ölnotierungen. Während Rohöl aufwärts tendiert, hält Gasöl am Abwärtskurs fest. Eine solche Konstellation kann nicht von langer Dauer sein. Wahrscheinlich wird mit dem Zutun der Wall-Street-Broker am Nachmittag Richtungsklarheit hergestellt.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 74,53 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 78,31 Dollar Preise steigen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 713,75 Dollar Preise fallen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9536 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,0482 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben deutlich nach, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Damit folgen sie den internationalen Vorgaben. Innerhalb von zehn Tagen hat die Preisbewegung nennenswerte Einsparungen beim Ölkauf ermöglicht. An der Struktur der Trendlinien in den verschiedenen Zeitbereichen der Heizölpreis-Tendenz hat sich allerdings noch nichts ändern. Kurz- und mittelfristig weisen die Kanäle aufwärts. Längerfristig gilt indes noch die These von der üppigen Marktversorgung, die einen Preisrückgang bewirken soll.

Während die Heizölnachfrage im Binnenmarkt sehr ruhig ist, erscheint die Hoffnung auf günstigere Preise total beflügelt. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Heizöl ist wieder im kaufbaren Bereich. Wer hinreichend Heizöl im Tank hat, kann die Spekulation auf tiefere Preise dennoch riskieren.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 27. Januar 2025

Heizölpreise-Chart vom 27.Januar 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 27 Januar 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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