Internationaler Markt
Über vier aufeinander folgende Wochen verloren die Ölpreise zuletzt an Wert. Dabei steigerten sie die Verlustgeschwindigkeit stetig. Eine Fortsetzung dieser Serie könnte man mit Fug und Recht als Crash bezeichnen. Die Stimmung an den Börsen bildet eine so bezeichnete Lage allerdings nicht ab. Näher liegt stattdessen eine Korrektur des Abgangs. Gestern Früh war sie in der Tat angezeigt. Im Tagesverlauf löste sie sich aber in Luft auf.
Dabei gab es mit dem im Aufbau befindlichen Hurrikan im Golf von Mexiko ein durchaus starkes Argument für Preisanstieg. Dem Naturereignis wurde mittlerweile der Name Francine zugewiesen. Francine könnte biestig werden und Lieferunterbrechungen hervorrufen. Finanzjongleure konnte sie aber nicht überzeugen, die günstigen Preise für Käufe zu nutzen.
Laut den neuesten Prognosen soll Francine als Hurrikan der Kategorie zwei am Mittwoch die Küste von Louisiana erreichen. Auf ihrem Kurs über den Golf von Mexiko trifft sie auf neun größere Ölplattformen. Wenn sie diese beschädigt, werden dem Markt temporär mindestens 125.000 Barrel Rohöl pro Tag fehlen. Statt bullisch zu wirken, scheint die Zahl in diesen Tagen eine Beruhigungspille zu sein.
Abgesehen vom Sturm verfolgen die Marktteilnehmer die Entwicklungen in China. Dabei interessiert sie in erster Linie die künftige Ölnachfrage. Neu veröffentlichte Handelsdaten aus dem Reich der Mitte zeigen ein gemischtes Bild für August. Während die Exporte stärker als erwartet gestiegen sind, wuchsen die Importe geringer. Analysten schätzen, dass das Wachstum der chinesischen Ölnachfrage im laufenden Jahr bei etwa 200.000 Barrel pro Tag liegen wird. Vor der Corona-Pandemie war das Nachfragewachstum zwei- bis dreimal größer. Dieser Umstand hat offensichtlich das Zeug, die gegenwärtigen bullischen Impulse auszugleichen.
In die gleiche Kerbe schlägt diese Meldung: Im August ist die Nachfrage nach Mineralölprodukten in Indien im Vergleich zum Vorjahr und Vormonat gesunken. Der Rückgang betrug 2,6 Prozent gegenüber August 2023 und 6,7 Prozent gegenüber Juli 2024. Obwohl die Gesamtmenge rückläufig war, stieg der Verbrauch von Benzin im Jahresvergleich um 8,6 Prozent und der von Flugzeugtreibstoff um 8,1 Prozent. Der Dieselverbrauch sank hingegen um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Heute Morgen zeigt sich die Börse erneut als nicht motiviert für steigende Ölnotierungen. Rohöl- und Gasölkontrakte geben moderat nach. Dabei bewegen sie sich in den Grenzen der gestrigen Handelsspanne.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 68,42Dollar und das Barrel Brent zu 71,56 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 649,50 Dollar . Der US-Dollar kostet aktuell 0,9059 Euro . Damit kostet der Euro 1,1037 Dollar . Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise drehen wieder abwärts. Das absolute Jahrestief liegt aber noch vor ihnen, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Die Bewegung folgt den internationalen Vorgaben ziemlich direkt. Die Trendkanäle weisen in den verschiedenen zeitrelevanten Darstellungen klar abwärts. Es deutet wenig darauf hin, dass sich das alsbald ändern sollte. Träume von günstigeren Preisen bleiben daher erlaubt. Zur korrekten Einordnung gehört allerdings der dringende Hinweis, dass man weder übertriebene Erwartungen an einen Preisrückgang stellen noch einen solchen als verlässlich annehmen sollte.
Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist sehr hoch. Die Hoffnungen auf günstigere Heizölpreise geht zurück. Viele Kunden meinen offensichtlich, dass ein Saisontief der Preise erreicht wurde. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in allen Regionen der Republik Kaufsignale an.
Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie heute kaufen, machen Sie nichts falsch.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.