Wenn die Öl-Alliierten streiten, liegen tiefere Ölpreise in der Luft.

28.04.2025, 11:31 Uhr von

2025-04-28T09:31:30.000Z
Wenn die Öl-Alliierten streiten, liegen tiefere Ölpreise in der Luft. (28.04.2025)

Internationaler Markt

Nach drei sehr turbulenten Wochen Anfang des Monats befinden sich die Ölpreise nun wieder auf einem ruhigeren Kurs. Er setzt den Abwärtstrends, der sich mit dem Amtsantritt des aktuellen US-Präsidenten ausgebildet hat, fort. Für die Glättung der Preisentwicklung ist es hilfreich, dass die Öffentlichkeit auch in diesem Präsidenten mehr Wortgewalt als Durchsetzungsvermögen erkennen kann. Er wird zwar einen harten Kulturkampf aber keinen unerbittlichen Wirtschaftskrieg führen.

Balsam für die Stimmung am Ölmarkt ist die freundliche Widersprüchlichkeit in den Äußerungen über den Zollstreit mit China. Da ist von gegenseitigen Zugeständnissen in den Gesprächen mit den asiatischen Partnern die Rede. Ob diese China einschließen, ist allerdings nicht bekannt. Sollte das einmal gewiss werden, dürften die Ölpreise Auftrieb bekommen.

In die gegenteilige Richtung weisen die nicht minder widersprüchlichen Informationen zu den Verhandlungen über ein neues Atomabkommen mit dem Iran. Obwohl noch von einigen Meinungsverschiedenheiten berichtet wird, sollen die Gespräche am kommenden Wochenende fortgeführt werden. Sollte es zu einer Einigung kommen, würde iranisches Öl wieder frei von Sanktionen auf den Weltmarkt gelangen und das Angebot vergrößern.

Aus dem Iran kommt derweil eine weitere Meldung. Am Samstag wurde der Hafen Shahid Radschaei an der für den Ölhandel wichtigen Straße von Hormus von einer gewaltigen Explosion erfasst, bei der viele Menschen ums Leben kamen. Die Ursache der Explosion ist noch unklar. Immerhin gibt es derzeit keine Hinweise auf einen militärischen Angriff. Der würde die Ölpreis in die Höhe treiben. Laut iranischer Behörden seien durch die Explosion keine Ölanlagen betroffen, was einem Preisauftrieb ebenfalls im Weg steht. Dennoch bleib man am Ölmarkt angesichts der instabilen Lage im Nahen Osten alarmiert.

Die derzeit stärkste bärische Wirkung auf die Ölpreise geht auf das Konto von OPEC und OPEC-Plus. Die Allianz kündigt immer größere Angebotsmengen an. Ursächlich dafür ist ein Streit mit dem Mitglied Kasachstan, das nicht mehr bereit ist, die Überproduktion der Vergangenheit durch eine Minderproduktion in der Gegenwart zu kompensieren. Der Ärger darüber bricht sich nun Bahn, indem einige große Alliierte ihre freiwillige Produktionseinschränkung lockern. Die Angelegenheit erinnert an einen Vorfall in den 1980er Jahren.

Nach der starken Erhöhung der Rohölpreise durch die OPEC in den Jahren 1979/80 entwickelte sich auf dem Weltmärkt zunehmend ein Überangebot an Rohöl. Dies lag unter anderem an einem gestiegenen Bewusstsein der Industrieländer für Energieeinsparung, an einer schwachen globalen Konjunktur und an neuen Ölproduzenten. Der Rückgang von Ölproduktion und Ölexport betraf hauptsächlich die Golfstaaten, die dennoch weiterhin etwa 40 Prozent des global gehandelten Mineralöls lieferten. Besonders stark betroffen war Saudi Arabien, das seine Fördermenge zwischen 1981 und Mitte 1985 drastisch reduzierte. Ende 1985 verdoppelte Saudi Arabien dann seine Produktion im Rahmen der OPEC-Quote, um andere OPEC-Mitglieder zu einer an der Marktlage orientierten Politik zu bewegen. Das löste den sogenannten Ölkrieg aus, der den Preis kollabieren ließ.

Zum Preiskollaps wird es heute vermutlich nicht mehr kommen, aber der weitere Preisabgang liegt durchaus nahe. Den gibt es heute Morgen an den Ölbörsen noch nicht zu beobachten. Die Notierungen bewegen sich auf dem Niveau der Schlusskurse von Freitag. Man muss sich schon auf den Trend beziehen, wenn man auf tiefere Preise spekuliert.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 63,10 Dollar Preise steigen und das Barrel Brent zu 66,93 Dollar Preise steigen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 628,00 Dollar Preise steigen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8810 Euro Preise steigen. Damit kostet der Euro 1,1351 Dollar Preise fallen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bewegen sich nun schon seit drei Wochen seitwärts, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das geschieht in der Mitte der abwärts gerichteten Trendkanäle. Die Angelegenheit sieht sehr befriedet aus. Von der Volatilität des Weltmarkts ist hier kaum etwas zu erkennen. Die Seitwärtsbewegung kann als Basisszenario angesehen werden. Die Trendkanäle stellen die begründete Zukunftshoffnung dar.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist belebt. Die Hoffnung auf tiefere Preise wird hoch gehalten. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Das mathematische Tiefpreissystem gibt in einigen Regionen der Republik Kaufsignale.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind definitiv im kaufbaren Bereich. Wer keinen sicheren Vorrat mehr im Tank hat, sollte beherzt ordern.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Teilen Sie uns Ihre Meinung mit!

Uns ist Ihre Meinung wichtig. Schreiben Sie mir direkt an meine E-Mail-Adresse: KlausBergmann@esyoil.com

Presse-Kontakt

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E-Mail: presse@esyoil.com

Heizölpreise-Chart vom 28. April 2025

Heizölpreise-Chart vom 28.April 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 28 April 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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Unsere Leser prognostizieren eine tendenzielle Seitwärtsbewegung.

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