Internationaler Markt
Die Ölnotierungen bewegen sich mittlerweile in der dritten Woche seitwärts. Das gilt sowohl für Rohöl als auch für das Heizölvorprodukt Gasöl. Die Preissituation inspiriert Analysten bereits dazu, von einem erreichten Plateau zu schwadronieren, das unter den gegebenen Umständen ein Ende des Aufwärtslaufs sein könnte. Mehr als die Möglichkeitsform trauen sie sich allerdings nicht auszudrücken.
Die wichtigen preisbewegenden Themen vermögen die Börsen nicht mehr in Aufruhr zu versetzen. Das gilt sowohl für die bullisch wirkenden Förderkürzungen der OPEC-Plus sowie die freiwilligen Zugaben von Saudi-Arabien und Russland als auch für die bärisch stimmende wirtschaftliche Entwicklung Chinas. In bullischer Hinsicht gaben die freiwilligen Zugaben den entscheidenden Impuls für den Preisanstieg im dritten Quartal. Mit 30 Prozent war es der stärkste in dieser Periode seit 20 Jahren. Steigende Preise gab es indes schon im zweiten Quartal, als man Chinas Wirtschaft auf starkem Erholungskurs wähnte. Nach Datenlage stellte sich der Kurs aber keineswegs als durchgängig prosperierend heraus, was die Preise immer wieder zur Umkehr brachte.
Die Unsicherheit in dieser Angelegenheit besteht noch heute. Jüngste Zahlen zu Chinas Wirtschaft erfüllen wieder nicht die Erwartungen. Immerhin weisen sie nun aber ein moderates Wachstum aus. Hinsichtlich des Ölangebots erhofft man sich von Saudi-Arabien ein Zeichen, die freiwillige Kürzung langsam zurückzunehmen. Das Land werde es nach Analystenmeinung nicht riskieren, die Ölnachfrage aufgrund zu hoch gestiegener Preise abschmieren zu lassen. Eine erste Möglichkeit für so ein Zeichen bietet sich in dieser Woche anlässlich des Treffens der OPEC-Plus zur Beratung der weiteren Förderpolitik an.
Zur Hypothese über ein Ende der Preissteigerung passt eine Korrektur von Preisprognosen, die unter Finanzjongleuren erhoben wurde. Danach stand für das begonnene vierte Quartal ein Durchschnittspreis von unter 86 Dollar pro Barrel aus der letzten Erhebung im August im Raum. Eine neue Umfrage führte nun zu einem Durchschnittspreis von fast 90 Dollar. Dieser Preis liegt bemerkenswerterweise mehr als 2 Dollar unter dem aktuellen Marktpreis. Für die ersten beiden Quartale des kommenden Jahres wurden Durchschnittspreise von unter 89 und 88 Dollar pro Barrel ermittelt. Die Befragten gehen also von einem leichten Preisrückgang aus. Aber auch für diese Zeiträume wurden höhere Preisschätzungen abgegeben als bei der Erhebung zuvor.
Heute Morgen ist dem Börsengeschehen nicht zu entnehmen, wohin die Preisreise gehen soll. Die Notierungen schwingen innerhalb der Grenzen des Vortags. Dabei zeigen sich die Rohölnotierungen bewegungsscheu. Die Gasölnotierungen zieht es eher aufwärts.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 91,23 Dollar und das Barrel Brent zu 92,51 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 996,25 Dollar . Der US-Dollar kostet aktuell 0,9449 Euro . Damit kostet der Euro 1,0580 Dollar . Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich im kurzfristigen Bereich mittlerweile seitwärts, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Der Trendkanal weist dabei allerdings immer noch aufwärts. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Die Gefahr weiter steigender Preise ist nicht gebannt, sie ist allenfalls gedämpft. Theoretisch sollten die Preise im Verlauf des Winters wieder etwas nachgeben. Praktisch wird das kaum geschehen, weil die nächste Stufe des CO2-Aufschlags am 01. Januar eingepreist wird. Vor einem Jahr war Heizöl übrigens erheblich teurer. Um das damalige Niveau zu erreichen, müssten die Preise nun weitere 35 Prozent steigen.
Im Binnenmarkt ist das Bestellaufkommen etwas ruhiger geworden. Die Hoffnung auf günstigere Preise ist ein wenig angestiegen. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.
Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank Platz bietet, sollten Sie in den nächsten Tagen Heizöl kaufen.
Neues zum Heizungsgesetz finden Sie in den News vom 12. September 2023.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.