Internationaler Markt
Brent-Rohöl konnte die 95-Dollar-Marke trotz etlicher Versuche in der letzten Woche nicht nachhaltig knacken. Erstmals seit Ende August schlossen die Ölpreise auf Wochensicht mit einem leichten Minus.
Abwärtsdruck machte sich breit, nachdem die US-Notenbank Fed am Mittwochabend signalisiert hatte, dass das Zinsniveau in den USA noch eine ganze Zeit höher bleiben muss. Die Marktteilnehmer erwarten nun eine Zinsanhebung noch vor Jahresende und sahen auch ihre Hoffnung auf Zinssenkungen im kommenden Jahr enttäuscht. Sie sorgen sich um die Konjunktur und in der Folge um die Ölnachfrage.
Doch die globale Angebotsknappheit gewann schon am Donnerstag wieder die Oberhand und ließ die Rohölpreise steigen. Mit Russlands Exportstopp für Diesel und Benzin sprangen auch die Produktfutures erneut aufwärts. Allerdings erwartet man am Ölmarkt, dass es sich um eine zeitlich begrenzte Maßnahme handelt, die aufgehoben wird, sobald sich die derzeit knappe Versorgungslage in Russland wieder entspannt hat. Damit blieb der Auftrieb der Ölpreise begrenzt. Eher mäßige US-Konjunkturindikatoren verstärken am Freitagnachmittag die Befürchtungen um eine nachlassende Ölnachfrage.
Heute starten die Ölpreise mit einer Richtungssuche in die Woche. Brent dürfte sich erneut an der 95-Dollar-Marke versuchen. WTI konnte sich über 90 Dollar je Barrel halten, was eine stabile Voraussetzung für weitere Aufwärtstests ist. Die Angebotssorgen aufgrund der umfangreichen OPEC-plus-Produktionskürzungen und knapper Lagerbestände dürften das bestimmende Thema bleiben, wenngleich die Trader auch die Notenbankpolitik im Blick behalten. Die US-Ölbestandsdaten werden am Mittwoch neue Anhaltspunkte liefern. Wichtige Konjunkturdaten aus den USA stehen erst in der zweiten Wochenhälfte an.
Die Notierungen an den Ölbörsen bewegen sich heute Morgen in enger Spanne zunächst seitwärts. Sie befinden sich dabei zwischen den Höchst- und Tiefstwerten von Freitag. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 90,56 Dollar . Brent kostet 93,93 US-Dollar das Barrel . Eine Tonne Gasöl wird zu 981,75 Dollar gehandelt . Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9394 Euro . Damit ist der Euro für 1,0642 Dollar zu haben . Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt am Freitag.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise beginnen die Woche mit einem leichten Anstieg. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt heute Morgen im Binnenland einen Durchschnittspreis von 113,90 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Heizölkunden scheinen sich darauf einzustellen, dass die Preise, trotz punktueller Rücksetzer in der Vorwoche, wegen der international knappen Marktlage eher aufwärts streben werden.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt nach wie vor eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. Die Hoffnung auf künftig sinkende Preise ist deutlich eingebrochen. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung liegt sie bei 57 Prozent. Das ist ein vergleichsweise niedriger Wert.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer für den bevorstehenden Winter Heizöl braucht, sollte die Preisentwicklung eng verfolgen und nicht zu lange warten.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.