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Internationale Rohölpreise steigen. Orderflut im deutschen Heizölmarkt

18.07.2024, 08:29 Uhr von

2024-07-18T06:29:00.000Z
Internationale Rohölpreise steigen. Orderflut im deutschen Heizölmarkt (18.07.2024)

Internationaler Markt

Die internationalen Rohölpreise legen weiter zu. Brent-Rohöl kostet am Morgen 85,7 Dollar je Barrel und damit zwei Prozent mehr als beim gestrigen Handelsstart.

Der gestrige Wochenbericht der amerikanischen Energiebehörde EIA hat nach Medienberichten erheblich dazu beigetragen, auch wenn die Zahlen den Preisschub eigentlich nicht begründen können. Die Rohölbestände der USA schrumpften zwar im Vergleich zur Vorwoche kräftig um 4,9 Mio. Barrel, doch die Vorräte der wichtigsten Ölprodukte legten mit insgesamt knapp 7 Mio. Barrel noch stärker zu. Auch bei der Nachfrage hat sich nicht viel getan. Sie steht im Moment ein Prozent über dem Vorjahr. 

Teures Rohöl und steigende Produktlager: Das ist für Raffinerien, also die wichtigsten Rohölkäufer, eine unappetitliche Mischung. Das Interesse an zusätzlichen Ölkäufen könnte in den nächsten Wochen geringer als erwartet ausfallen und auf die Preise drücken. Die Margen sinken bereits seit Wochen. Alles in allem also keine Momentaufnahme, die steigende Ölpreise rechtfertigt.

Hier zusammenfassend die aktuellen Werte aus dem Wochenbericht des amerikanischen Energieministeriums (DOE) und des Branchenverbandes der Ölindustrie (API). Die Daten zeigen die Veränderungen zur Vorwoche: 

Rohöl: -4,9 Mio. Barrel (DOE) bzw. -4,4 Mio. Barrel (API)
Heizöl und Diesel: +3,5 Mio. Barrel (DOE) bzw. +4,9 Mio. Barrel (API)
Benzin: +3,3 Mio. Barrel (DOE) bzw. +0,4 Mio. Barrel (API) 
Rohölförderung: 13,3 Mio. Barrel pro Tag (1,0 Mio. über Vorjahreswert)
Ölnachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 20,5 Mio. Barrel pro Tag (0,2 Mio. über Vorjahreswert)

Für Erklärungen muss man daher über den Tellerrand des Ölmarktes hinaus suchen. Dort gibt es zumindest einige Aspekte, die für steigende Ölpreise sprechen. 

Neue Statements der Notenbanker ließen gestern Hoffnung auf eine Zinssenkung im September aufkommen. Prompt gab der Dollar nach, was Rohöl in anderen Währungsräumen billiger macht. Allerdings ist unklar, ob die Zinshüter tatsächlich vor der US-Wahl im November aktiv werden. Vermutlich wollen sie nicht dem Verdacht ausgesetzt sein, für den Amtsinhaber Wahlkampfhilfe zu betreiben.

In Kanada sind die Waldbrände wie schon im Vorjahr außer Kontrolle. Sie bedrohen erneut die Produktion der kanadischen Ölsandindustrie in der Provinz Alberta. Einige Brandherde sind nur noch wenige Kilometer von den Ölsandminen entfernt.

Noch größer sind und bleiben jedoch die Risiken in Nahost, auch wenn sie immer wieder aus dem Blick der Öltrader geraten. Der militärische Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah droht nach wie vor zu eskalieren. Gleichzeitig greifen die Huthi-Rebellen die Schiffe im Golf von Aden an. Ein Treffer bei einem Öltanker ging glücklicherweise glimpflich aus, da das Schiff wie alle modernen Tanker über eine Doppelhülle verfügt. 

Aktuell kostet Brent-Rohöl 85,70 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 83,67 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 772,00 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,9148 Euro wert Preise fallen. Damit steht der Euro bei 1,0930 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise reagieren bisher nur wenig auf die internationalen Vorgaben. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittspreis von 96,4 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das liegt nur einen halben Euro über dem gestrigen Handelsauftakt.

Eventuell werden die Heizölpreise im Tagesverlauf also noch weiter steigen. Andererseits sitzen die Diesel- und Heizölhändler auf großen Lagerbeständen, die sie abbauen wollen. Das wird jedoch rasch möglich sein, denn zumindest im Heizölmarkt geht derzeit eine Flut von Bestellungen ein, die jeden Tag höher wird.

Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht dazu passend auf einer hohen Stufe. Auch das mathematische Tiefpreis-System gibt eine Kaufempfehlung aus. Der Preisoptimismus ist derweil ungebrochen. In der täglichen Lesereinschätzung setzen 85 Prozent der Voten auf weiter sinkende Preise.

In der Tat sind die Heizölpreise tiefer als erwartet. Schon seit dem letzten Oktober zeigt der Preistrend nach unten. Wer nicht spekulieren will, sollte die derzeit günstigen Konditionen nutzen.

In jedem Fall gilt jedoch: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung, auch angesichts der globalen Klimakrise und steigender CO2-Abgaben. Die Verbraucherzentralen halten zahlreiche Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 18. Juli 2024

Heizölpreise-Chart vom 18.Juli 2024
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 18 Juli 2024, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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