Ölpreise stabilisieren sich. Unklare Zollpolitik in Washington und OPEC-Meeting im Fokus

31.01.2025, 10:20 Uhr von

2025-01-31T09:20:09.000Z
Ölpreise stabilisieren sich. Unklare Zollpolitik in Washington und OPEC-Meeting im Fokus (31.01.2025)

Internationaler Markt

Brent-Rohöl hat gegenüber gestern leicht zugelegt und kostet aktuell knapp 77 Dollar je Barrel. Die Zinsentscheidung vom Mittwoch, die unklare Haltung Washingtons zu Ölzöllen und Ölsanktionen sowie das OPEC-Meeting in der kommenden Woche prägen das Handelsgeschehen.

Gestern kündigte Trump an, dass ab dem Wochenende Strafzölle für Importe aus Kanada und Mexiko gelten sollen, doch möglicherweise gebe es für Öl eine Ausnahme. Auch beim Thema China blieb der neue US-Präsident vage.

Für den amerikanischen Ölmarkt ist vor allem das kanadische Rohöl wichtig. Etwa 4 Mio. Barrel pro Tag strömen von dort in die USA. Das entspricht 20 Prozent des amerikanischen Ölbedarfs. Es versorgt zahlreiche Raffinerien im Mittleren Westen. 

Höhere Preise an den Tankstellen wären bei Strafzöllen unvermeidlich, also genau das Gegenteil von dem, was Trump als energiepolitisches Ziel ausgegeben hat. Kanada wird wohl seinerseits mit Einfuhrzöllen auf amerikanische Waren reagieren, was wiederum Arbeitsplätze in den USA gefährden wird.

Zusätzlich will Washington die Sanktionen gegen Ölexporte aus Venezuela, Iran und Russland verschärfen und zur selben Zeit die strategischen Ölreserven des Landes wieder auffüllen. Präsident Biden hatte die Bestände nahezu halbiert, als Russland und die OPEC die Ölpreise während des Ukrainekriegs nach oben treiben wollten.

Alles zusammen könnte die Ölpreise in einer angespannten Marktsituation Richtung 100 Dollar je Barrel führen. Doch die Lage im globalen Ölmarkt wirkt noch immer tiefenentspannt. Weltweit wird ausreichend Öl angeboten. Beim OPEC+ Meeting in der nächsten Woche könnten sogar zusätzliche Lockerungen beschlossen werden. 

Da die russischen Ölausfuhren derzeit sinken, wollen vor allem die großen Produzenten am Persischen Golf die Lücken umgehend schließen. Damit könnten sie einen Teil der Märkte zurückgewinnen, die sie eher unwillig an die russischen Ölexporteure abgeben mussten. Russland muss seine Exporte derzeit reduzieren. Die US-Sanktionen gegen Tanker der Schattenflotte und ukrainische Angriffe auf die Infrastruktur der russischen Ostseehäfen und auf Raffinerien machen Moskau immer mehr zu schaffen.

Vergleicht man jedoch die Ölpreise Anfang und Ende Januar ist von den militärischen und politischen Konflikten weltweit nur wenig zu spüren. Brent-Rohöl hat im Monatsverlauf nur leicht um etwa drei Prozent zugelegt.

Auch heute beginnt der Ölhandel eher ruhig. Aktuell kostet Brent-Rohöl 76,99 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 72,95 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 710,25 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,9626 Euro wert Preise steigen. Damit steht der Euro bei 1,0388 Dollar Preise fallen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise haben sich gegenüber gestern kaum verändert. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen landesweiten Durchschnittswert von knapp über 96 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). 

Die höheren Einkaufspreise für Rohöl und für Rotterdamer Gasoil, das Vorprodukt für Heizöl und Diesel, werden derzeit nicht weitergegeben. Das könnte auch an der verhaltenen Nachfrage liegen. Schon seit mehreren Wochen wird nur wenig bestellt.

Eine Bestellflut könnte derzeit für einige Probleme sorgen. Die Gewerkschaft Verdi führt Streikaktionen durch, die im gesamten Bundesgebiet Schleusen lahmlegen und damit auch die Beförderung von Heizöl auf Binnenschiffen behindern.

Doch das geringe Interesse an Heizöl sorgt dafür, dass keine größeren Engpässe entstehen. Das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht wie gestern auf einer neutralen Position. Der Preisoptimismus ist dazu passend weiter gestiegen, obwohl er schon gestern sehr ausgeprägt war. Viele Verbraucher warten offenbar ab.

Die Ölpreise könnten in der Tat nachgeben. Das gilt allerdings nur, wenn das Ölkartell OPEC+ in der nächsten Woche beschließt, den Ölhahn weit aufzudrehen und deutlich mehr Öl als bisher anzubieten. Die Chancen dafür sind derzeit unklar, denn auch die Kartellstaaten spüren bereits die drohende Überversorgung des Ölmarktes in diesem Jahr.

Nach wie vor gilt jedoch: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung, auch angesichts der globalen Klimakrise und steigender CO2-Preise. Die Verbraucherzentralen halten zahlreiche Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 31. Januar 2025

Heizölpreise-Chart vom 31.Januar 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 31 Januar 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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