Trump droht Putin. Ölpreise reagieren bisher nicht

31.03.2025, 10:01 Uhr von

2025-03-31T08:01:53.000Z
Trump droht Putin. Ölpreise reagieren bisher nicht (31.03.2025)

Internationaler Markt

Das erste Quartal des Jahres endet heute mit einem ähnlichen Ölpreisniveau wie Anfang Januar. Brent-Rohöl kostet am Morgen 73,5 Dollar je Barrel. 

Auch heute beherrscht der irrlichternde amerikanische Präsident die Schlagzeilen. Trump drohte Putin am Wochenende mit harten Ölsanktionen, falls er sich in den Ukraine-Verhandlungen nicht bewegen sollte. Russisches Öl soll mit hohen Strafzöllen belegt werden. Käufern russischen Öls soll der Zugang zum amerikanischen Markt versperrt werden.

Für den amerikanischen Ölmarkt hätten die Maßnahmen zunächst einmal kaum Konsequenzen. Die USA importieren schon seit dem Jahr 2022 kein Öl mehr aus Russland. Betroffen wären vor allem chinesische, indische und türkische Firmen, die auch in den USA Geschäfte machen.

Doch auch auf dem Ölmarkt nimmt man kaum noch ernst, was der US-Präsident von sich gibt. Seine fast nebenbei geäußerte Ankündigung, den Iran mit Bombenangriffen zu belegen, falls sich Teheran in den Atomverhandlungen nicht bewegen sollte, ging fast unter.

Die Ölpreise stehen daher im Moment auf demselben Niveau wie am Freitag. Die Trader wollen erst einmal abwarten, ob den Worten konkrete Taten folgen. 

Ölpolitisch ist der Spielraum Trumps nicht sehr groß, denn nur mit niedrigen oder fallenden Ölpreisen kann er den Inflationsschub in den USA im Zaum halten, den sein Zollkrieg gegen den Rest der Welt demnächst auslösen könnte.

Selbst Anhänger Trumps vermissen mittlerweile die „Adults in the room“, die ihn in seiner ersten Amtszeit immer wieder auf Kurs bringen konnten. Doch in seiner zweiten Amtszeit wirken viele Kabinettsmitglieder genauso unberechenbar und aggressiv wie ihr Boss. In Interviews wird der Mangel an Kompetenz immer deutlicher. Selbst die amerikanische Ölindustrie wirkt mittlerweile unzufrieden.

Ohnehin richtet sich die Aufmerksamkeit der Märkte heute weniger auf den Ukrainekrieg als auf den Start des Zollkonflikts gegen die EU und andere Länder am Mittwoch. Die hohen Abgaben sollen nach dem Plan der US-Regierung im Inland neue Jobs schaffen und hohe Einnahmen generieren, mit denen dann die im Wahlkampf versprochenen Steuersenkungen finanziert werden könnten.  

Im Moment ist allerdings noch immer unklar, welche Länder ab Mittwoch betroffen sind und wie die Zölle konkret aussehen sollen. Ab Mittwoch droht daher ein handelspolitisches Chaos. Kein Wunder also, dass selbst risikofreudige Händler im Moment nicht auf steigende Ölpreise wetten wollen. 

Nachdem die Ölpreise über Nacht im asiatischen Handel leicht gefallen sind, geht es am Morgen in Europa ohne große Preisausschläge weiter. Brent-Rohöl kostet aktuell 73,49 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 69,15 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 672,25 Dollar je Tonne Preise fallen. Der US-Dollar ist 0,9234 Euro wert Preise fallen. Damit steht der Euro bei 1,0827 Dollar Preise steigen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt am Freitag.

Nationaler Markt

Der deutsche Heizölmarkt bleibt trotz der internationalen Konflikte entspannt. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen leicht fallende Preise. Heizöl kostet im Moment 92,5 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). 

Das Quartal endet also mit deutlich niedrigeren Preisen als zu Beginn. Anfang Januar lagen sie über 98 Euro. Vor allem der festere Euro und die sinkenden Margen der Raffinerien haben in den letzten drei Monaten dafür gesorgt, dass Heizöl trotz der stabilen internationalen Rohölpreise billiger werden konnte.

Im Moment sorgt eine Bestellflaute für zusätzlichen Preisdruck nach unten. Von der Bestellflut Anfang März ist mittlerweile nichts mehr zu sehen. Das Kaufinteresse ist trotz der moderaten Preise sehr gering.

Das zeigt auch das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst. Es verharrt seit einigen Tagen auf der mittleren Position. Die täglich ermittelte Lesereinschätzung zeigt ebenfalls nur Durchschnittswerte. 

Fazit: Weder die Kriege in der Ukraine und in Nahost noch die aggressive Politik im Weißen Haus konnten die globale Ölversorgung bisher stören. Im Moment spricht daher viel für niedrige Heizölpreise auch im zweiten Quartal.

Nach wie vor gilt jedoch: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Ab dem Jahr 2027 könnten die CO2-Abgaben für Heizöl steil steigen. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 31. März 2025

Heizölpreise-Chart vom 31.März 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 31 März 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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