Internationaler Markt
Die Ölpreise könnten heute auf ein neues 5-Jahrestief zusteuern, sofern nicht unerwartet positive Impulse für die Ölbörsen auftauchen. Brent-Rohöl startet bei 63 Dollar je Barrel in den Tag und setzt damit den Abwärtslauf von gestern fort. Wie schlecht die Stimmung an den Märkten ist, zeigt sich auch in den Ölpreisprognosen großer Analysehäuser: Barclays, Fitch und die Weltbank korrigierten gestern ihre Erwartungen deutlich nach unten. Sie begründen den Schritt mit schwachen Konjunkturaussichten.
Barclays rechnet für 2025 noch mit einem durchschnittlichen Brent-Preis von 70 Dollar – was im Vergleich zu den anderen Prognosen fast schon optimistisch erscheint. Im kommenden Jahr geht Barclays dann von 62 Dollar je Barrel aus. Die Ratingagentur Fitch setzt den Durchschnittspreis für 2025 und 2026 bei 64 Dollar an, die Weltbank mit nur 64 beziehungsweise 60 Dollar sogar noch darunter. Die Botschaft: Mittel- und auch langfristig sind keine höheren Preise zu erwarten.
Ein weiterer preisdämpfender Faktor: Das US-Verbrauchervertrauen ist auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gefallen und spiegelt die wirtschaftliche Unsicherheit wider, die auch die Rohstoffmärkte belastet. Nach 100 Tagen Trump-Regierung ist viel Vertrauen verloren gegangen und die Gefahr einer globalen Rezession hoch. Der Zollstreit, den die US-Regierung losgetreten hat, belastet die Ölbörsen. Zwar hat Trump jüngst ein Dekret mit Zollerleichterungen für Autobauer unterzeichnet, doch eine Annäherung im Streit zwischen den beiden größten Ölverbrauchern China und USA ist nicht in Sicht.
Gleichzeitig verschärft die OPEC-Plus mit der geplanten Steigerung ihrer Fördermengen im Mai – die wegen interner Uneinigkeit deutlicher ausfällt als bisher angenommen – das Überangebot. Die Märkte reagieren entsprechend.
Die Notierungen an den Ölbörsen sinken heute Morgen. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 59,23 Dollar . Brent kostet 63,06 US-Dollar das Barrel
. Eine Tonne Gasöl wird zu 600,75 Dollar gehandelt
. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8798 Euro
. Damit ist der Euro für 1,1363 Dollar zu haben
. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise geben deutlich nach und folgen damit dem internationalen Ölmarkt. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen bundesweiten Durchschnittspreis von rund 87,75 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Heizölkunden werden aktiver, die Nachfrage bewegt sich auf leicht erhöhtem Niveau. Die Hoffnung auf einen Preisrückgang ist zugleich recht stark ausgeprägt.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl meldet eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 87 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.
Das Tiefpreissystem zeigt in den meisten Regionen Deutschlands ein Kaufsignal.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, bringt sich bei günstigen Preisen mit einer Bestellung auf die sichere Seite. Wer genug Reserven im Tank hat, kann durchaus spekulieren.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.