Trump lässt Ölpreise wieder sinken

04.02.2025, 11:07 Uhr von

2025-02-04T10:07:06.000Z
Trump lässt Ölpreise wieder sinken (04.02.2025)

Internationaler Markt

Nach einer unterhaltsamen Vorstellung seiner außenpolitischen Lieblingsinstrumente zur Durchsetzung nationaler Interessen darf man konstatieren, dass die Ölpreise unter Donald Trump weiterhin abwärts tendieren. Damit erfüllt der unberechenbare Präsident den Mindestanspruch an sich selbst.

Die Nummer mit den Strafzöllen scheint nun dreimal in Folge zumindest temporär zu funktionieren. Gegenüber Kolumbien ging es in der letzten Woche um die Rückführung von Migranten. Nach anfänglicher Weigerung knickte die Regierung in Bogotá unter der Zollandrohung sofort ein. Migranten sollen aus Mexiko gar nicht erst kommen. Darüber hinaus soll die Regierung umgehend effektive Instrumente gegen den Drogenschmuggel, insbesondere von Fentanyl, entwickeln. Dieses Anliegen wird auch gegenüber Kanada erhoben. Nacheinander gaben Claudia Sheinbaum und Justin Trudeau gestern den so uncharmant wie apodiktisch vorgetragenen Forderungen des Weißen Hauses nach. Damit konnten die ab heute gültigen Zollbestimmungen von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko, sowie 25 Prozent auf Waren und zehn Prozent auf Öl aus Kanada einstweilen unterbunden werden. Sie sind nicht aufgehoben, sondern um einen Monat aufgeschoben. In dieser Zeit wird über die Errichtung geeigneter Maßnahmen verhandelt. Der kanadische Premierminister hat zu diesem Zweck schon mal 1,3 Mrd. Dollar (knapp 0,9 Mrd. Euro) zugesagt.

So gefügig wie die amerikanischen Länder ist China nicht. Peking ist offensichtlich bereit, den Handelskrieg zu riskieren. Das liegt angesichts der schieren Potenz des Landes auf der Hand. Es befindet sich wirtschaftlich allerdings nicht gerade in Topform, so dass es ein intrinsisches Interesse haben sollte, eine weitere Störung zu vermeiden. Die liegt nun mit einem zugegeben moderaten Warenzoll von zehn Prozent auf dem Tisch. Natürlich steht dem ein postwendend erlassener Einfuhrzoll der chinesischen Regierung gegenüber. Der Kampf beginnt.

Trump ist nicht gerade als Kriegstreiber bekannt. Ob das auch auf den Typus des Handelskriegs zutrifft, wird sich nun zeigen. Aus dem Weißen Haus verlautet immerhin, dass der Chef noch in dieser Woche mit seinem chinesischen Gegenüber sprechen möchte. Inwieweit der der freundlichen Bitte nach der Implementierung unfreundlicher Tatsachen einzugehen gedenkt, ist noch geheim. Den sogenannten Märkten gefällt die Angelegenheit überhaupt nicht. Da werden unkalkulierbare Emotionen freigesetzt.

Gegen derlei preistreibende Eventualitäten gibt es am Ölmarkt die Hoffnung auf ein Ende der freiwilligen Produktionskürzungen einiger Teilnehmer der OPEC-Plus. Gestern bestätigte das Joint Ministerial Monitoring Committee der Allianz anlässlich eines regelmäßigen Treffens, an der bereits im letzten Jahr beschlossenen Strategie einer schrittweisen Auflösung der freiwilligen Zusatzkürzungen von 2,2 Mio. Barrel pro Tag ab April festzuhalten. Die Trumpsche Forderung, die Ölpreise sofort zu senken, wurde erneut ignoriert.

An den Ölbörsen geht es heute Morgen eindeutig bergab. Die Notierungen für Rohöl der Sorte Brent und Gasöl befinden sich unterhalb der gestrigen Tagestiefs auf dem Niveau der psychologisch wichtigen Werte von 75 Dollar pro Barrel und 700 Dollar pro Tonne.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 71,60 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 74,86 Dollar Preise fallen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 702,00 Dollar Preise fallen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9663 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,0346 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise drehen wieder abwärts, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das machen sie vergleichsweise lahm. Die internationalen Märkte sind schon weiter unten. Nun gut, der Handel muss noch von der gestern georderten Ware abverkaufen. An der Struktur der Trendlinien in den verschiedenen Zeitbereichen der Heizölpreis-Tendenz ändert weder der gestrige Preisanstieg noch der nun folgende Preisrückgang etwas. Kurz- und mittelfristig weisen die Kanäle aufwärts. Längerfristig liegt eine moderat fallende Preisspanne vor. In den kommenden Wochen und Monaten sind die Perspektiven für die Heizölpreise aber durchaus freundlich.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist belebter als in den Wochen zuvor. Die Hoffnung auf günstigere Preise hat gestern einen Dämpfer bekommen, von dem sie sich aber sicher schnell erholen wird. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem schlichten Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind noch im kaufbaren Bereich. Wer hinreichend Heizöl im Tank hat, kann die Spekulation auf tiefere Preise dennoch riskieren.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 04. Februar 2025

Heizölpreise-Chart vom 04.Februar 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 04 Februar 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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