Ölpreise drehen ungewöhnlich scharf aufwärts

11.02.2025, 11:19 Uhr von

2025-02-11T10:19:49.000Z
Ölpreise drehen ungewöhnlich scharf aufwärts (11.02.2025)

Internationaler Markt

Neuer Morgen, neuer Zoll. Der unberechenbare Präsident hat es wieder getan. Diesmal trifft es die globale Stahl- und Aluminiumindustrie. Ab dem 12. März werden ihre Produkte bei Einfuhr in die USA mit einem Zoll von 25 Prozent beaufschlagt.

Die institutionelle Verunsicherung der Trump-Administration läuft unter Volldampf. Auf wirtschaftlicher Bühne experimentiert sie mit einem Strauß von Strafzöllen, um etwas zu erreichen, was allenfalls unscharf definiert ist. Neben kleineren Erfolgen, deren Nachhaltigkeit sich in der näheren Zukunft noch erweisen muss, entsteht jede Menge Unordnung. Als Vorspiel für die Einführung einer neuen Ordnung wäre sie in jeder Hinsicht entschuldbar, wenn das Ergebnis der Politik eine Mehrheit der Unzufriedenen zu befrieden vermag. Zentral steuerbar ist eine solche Veränderung nicht. Aber sie kann Menschen Möglichkeiten bieten, eine neue gesellschaftliche Vielfalt und Teilhabe zu konstruieren. Das gilt natürlich für die Donald Trumps dieser Welt, aber auch für solche, die allein oder als Gruppe ihre Ärmel hochkrempeln können und wollen.

Trump nennt seine jüngste Tat übrigens eine „große Sache“, die viele Unternehmen in den USA entstehen lassen soll und kündigt einen „sehr ausgeklügelten Plan“ für die Einführung von Gegenzöllen zum Schutz amerikanischer Interessen an. Man darf an der Funktionalität derartiger Steuerung zweifeln.

Zum Instrumentenkasten der neuen US-Regierung gehören neben Strafzöllen auch härtere Sanktionen. Es wird orakelt, ob diese heute bereits in Russland Wirkung zeigen. Aus den Förderzahlen geht hervor, dass die Ölproduktion des Landes im Januar unter die erlaubte OPEC-Plus-Quote gefallen ist. Eine andere Erklärung dafür wäre die nachträgliche, eigenverantwortliche Kürzung aufgrund früherer Überproduktion. Allerdings hat Russland bislang keinen Zeitplan für eventuelle Kompensationskürzungen eingereicht. Das spricht gegen diese Erklärung. Zudem wäre eine bewusste Reduzierung im Winter aufgrund klimatischer und geologischer Bedingungen ungewöhnlich. Da Moskau seit dem Angriff auf die Ukraine keine offiziellen Daten mehr veröffentlicht, stammen die Informationen aus Insiderkreisen.

Das russische Energieministerium äußerte sich nicht zu den Rückgängen. Diese sind die bislang deutlichsten seit Beginn des Ukraine-Krieges. Da sie nach dem Jahreswechsel von einer starken kältebedingen Produktennachfrage begleitet wurden, stiegen die Ölpreise zeitweise rasant an. Der Rückgang der russischen Produktion trägt zur Verknappung des globalen Angebots bei, das durch mögliche weitere Iran-Sanktionen verschärft wird.

Mit Beginn der US-Zoll-Politik brachen die Ölpreise ein, da die Finanzjongleure nun einen möglichen Handelskrieg befürchteten, der die Weltwirtschaft in eine Rezession treiben könnte. Mittlerweile ist eine Form von Gewöhnung an den Zoll-Takt der US-Regierung zu beobachten. Eine klare Mehrheitsmeinung zum Thema gibt es heute allerdings nicht. Das wachsende Chaos wird sicher erratische Preisbewegungen hervorrufen, aber die Sorge, dass diese ausufern könnten, ist allgemein schwach ausgeprägt.

Gestern stiegen die Ölpreise dennoch ungewöhnlich stark an. Heute Morgen wird dieser Kurs an den Börsen fortgesetzt. Er trifft Rohöl- und Gasölnotierungen gleichermaßen. Die Entwicklung sieht nun doch recht trendig aus.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 73,13 Dollar Preise steigen und das Barrel Brent zu 76,74 Dollar Preise steigen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 728,00 Dollar Preise steigen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9693 Euro Preise steigen. Damit kostet der Euro 1,0315 Dollar Preise fallen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise steigen deutlich aufwärts, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie folgen damit den Vorgaben des internationalen Markts. Dort bildet sich seit gestern Früh eine Aufwärtsbewegung aus, die zu einem Trend werden könnte. An der Struktur der Trendlinien in den verschiedenen Zeitbereichen der Heizölpreis-Tendenz ändert das allerdings noch nichts. Kurz- und mittelfristig weisen die Kanäle aufwärts. Längerfristig liegt eine moderat fallende Preisspanne vor. In den kommenden Monaten sind die Perspektiven für die Heizölpreise deutlich freundlicher als heute.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist infolge der jüngsten Preisentwicklung gedämpft. Gedämpft ist nun auch die Hoffnung auf günstigere Preise. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind noch im kaufbaren Bereich. Wer wenig Öl im Tank hat, sollte sich mit einer Teilmenge eindecken.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 11. Februar 2025

Heizölpreise-Chart vom 11.Februar 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 11 Februar 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

Lesereinschätzungen der Heizölpreis-Entwicklung am

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