Internationaler Markt
Brent-Rohöl steht zum Auftakt in die Wochenmitte bei 76,30 Dollar je Barrel. Kurzfristige Angebotssorgen stützen die Ölpreise: Schätzungen zufolge fehlen dem Markt aktuell pro Tag etwa 380.000 bis 500.000 Barrel Öl aus Kasachstan, nachdem in Russland eine Pumpstation der CPC-Pipeline bei einem ukrainischen Drohneneinsatz beschädigt wurde. Hauptsächlich kasachisches Rohöl gelangt durch das Pipelinesystem über Russland für den Export ans Schwarze Meer. Der Durchfluss soll nun um 30 bis 40 Prozent gedrosselt sein. Die Reparatur der Station könnte längere Zeit beanspruchen – das schiebt die Ölpreise an.
Zugleich könnten die kurdischen Ölexporte aus dem Irak über die Türkei zeitnah reaktiviert werden. Unter Umständen wäre damit ein Ausgleich für die kasachischen Lieferausfälle in Sicht. Diese noch vage Hoffnung hat den Preisanstieg zumindest gestern etwas gezügelt.
Die Ukraine-Politik der USA stand ebenfalls im Fokus. Das Treffen von US-Außenminister Rubio mit seinem russischen Amtskollegen Lawrow in Riad brachte für den Ölmarkt eigentlich keine neuen Erkenntnisse, denn Rubio verkündete im Anschluss, dass die Sanktionen gegen Russland bis zu einer Einigung über ein Kriegsende in der Ukraine bestehen bleiben. Doch die Marktteilnehmer fragen sich, wie zügig sich ein an schnellen Deals interessierter US-Präsident Trump womöglich über die Köpfe der Ukraine und der Europäer hinweg einigen wird. Die Analysten von Goldman Sachs bezweifeln indes, dass es ohne Sanktionen derzeit mehr russisches Öl auf den Weltmarkt geben würde. Sie sehen den Grund für die niedrigeren russischen Exportmengen stattdessen in den OPEC-Plus-Kürzungen, nach denen sich Russland richtet. So erwarten sie, dass sich eher die Zielorte ändern würden als die Mengen, die Russland exportiert.
Die im vergangenen Herbst beschlossene sukzessive Anhebung der Produktion hat die Allianz noch bis Ende März zurückgestellt. Allerdings spekulieren die Marktteilnehmer bereits über den Fortbestand der Produktionskürzungen der OPEC-Plus, nachdem die Monatsberichte ein entspanntes Bild der weltweiten Ölversorgung gezeichnet hatten.
Die Rohölnotierungen setzen ihren Anstieg heute Morgen fort. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 72,35 Dollar . Brent kostet 76,29 US-Dollar das Barrel
. Eine Tonne Gasöl wird zu 720,25 Dollar gehandelt
. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9591 Euro
. Damit ist der Euro für 1,0422 Dollar zu haben
. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise orientieren sich aufwärts und folgen damit den Vorgaben des internationalen Ölmarktes. Sie bleiben allerdings bislang in der engen Preisspanne, die sich seit Anfang Februar etabliert hat.
Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen bundesweiten Durchschnittspreis von rund 97,80 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter). In der 3-Monats-Ansicht weist der Trendkanal noch immer leicht abwärts.
Die Zahl der Bestellungen legte zuletzt leicht zu. Die Hoffnung auf niedrigere Preise ist etwas zurückgegangen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 74 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, bringt sich bei moderaten Preisen mit einer Bestellung auf die sichere Seite.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.