Ölpreise: Viele Themen, wenig Wirkung

18.02.2025, 11:11 Uhr von

2025-02-18T10:11:42.000Z
Ölpreise: Viele Themen, wenig Wirkung (18.02.2025)

Internationaler Markt

Auf der politischen Weltbühne ist die Tonalität ruppiger geworden. Der Stilwechsel macht sich auch im Ölmarkt bemerkbar. Nach einer exaltiert wirkenden Einstiegsphase findet der Markt langsam zu seiner fundamentalen Mitte zurück. Das zeigt sich unter anderem in degressiven Preisschwingungen, die einem langfristigen Durchschnittsniveau entgegenstreben. Es ist bemerkenswert, dass sich die Ölpreise de facto konträr zum politischen Alarmismus entwickeln. Sie waren selten so stabil wie in den letzten zwei Jahren.

Aktuell widmen sich die im Öl engagierte Finanzjongleure den angebotsseitigen Tageserscheinungen relativ gelassen. Bullische und bärische Impulse werden ausgewogen gewürdigt.

Während die USA und Russland Gespräche über einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg erwägen, gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Dabei legte die Ukraine eine russische Pumpstation, die zum kasachischen Caspian Pipeline Consortium (CPC) gehört, lahm. Die Ölproduktion in Kasachstan ist davon nicht betroffen, aber die Exporte sind beeinträchtigt. Die CPC-Pipeline, an der auch Chevron und ExxonMobil beteiligt sind, transportiert einen Großteil des kasachischen Öl gen Westen. Das Land deckt rund ein Prozent der globalen Ölnachfrage. Ein längerer Ausfall dürfte spürbare Folgen haben.

Die geplante Angebotssteigerung der OPEC-Plus im April bietet unablässigen Gesprächsstoff. Gerüchte über eine erneute Verschiebung des Starts wurden vom russischen OPEC-Plus-Beauftragten Alexander Nowak dementiert. Aus seinem Umfeld heißt es darüber hinaus, dass der Markt die zusätzlichen Mengen im Frühjahr aufnehmen könne, da die Sanktionen gegen den Iran wirken und die chinesische Nachfrage steigen würden. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch offen. Die Allianz aus OPEC und zehn weiteren Ölstaaten hält die Fördermengen seit Langem niedrig, um die Ölpreise zu stabilisieren. Neben den offiziellen Quoten reduzieren einige Mitglieder seit letztem Sommer zusätzlich 2,2 Mio. Barrel pro Tag. Ab April sollen diese Kürzungen schrittweise abgebaut werden, beginnend mit einer Erhöhung um 180.000 Barrel pro Tag.    

Die kurdische Nationalregierung und die irakische Regierung haben eine baldige Wiederaufnahme der Ölexporte aus Kurdistan angekündigt. Der Export könnte innerhalb einer Woche wieder starten, da eine Einigung über die Pipelineverbindung mit der Türkei erzielt wurde. Die Leitung ruht seit März 2023 aufgrund von Streitigkeiten über Entschädigungszahlungen und Abnahmemengen der staatlichen irakischen Ölgesellschaft SOMO. Eine irakische Delegation soll nun einen Mechanismus zur Ölübernahme und zum Export vereinbaren. Für den Irak bringt die Wiederaufnahme allerdings eine Herausforderung. Das Land steht in der Pflicht, nicht eingehaltene Kürzungszusagen als Mitglied der OPEC-Plus nachträglich zu erfüllen. Ein längerer Exportstopp hätte geholfen, die vorausgegangene Überproduktion auszugleichen.

Die Themen haben gestern zu einer leichten Preissteigerung an den Ölbörsen geführt. Heute Morgen wird sie fortgesetzt. Während die Rohölnotierungen weiter im Slow-Motion-Modus laufen, starten die Gasölnotierungen zur Stunde richtig durch. Der weitere Tagesverlauf wird sicher im Zeichen des tatsächlich stattfinden Treffens der Außenminister der USA und Russlands, Marco Rubio und Sergej Lawrow, beim saudischen Kronprinz Mohammed Bin Salman stehen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 71,83 Dollar Preise steigen und das Barrel Brent zu 75,77 Dollar Preise steigen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 723,00 Dollar Preise steigen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9561 Euro up]. Damit kostet der Euro 1,0457 Dollar Preise fallen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bewegen sich kaum, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Die Bewegung strahlt eine gewisse Ruhe aus, eine Ruhe, die nicht unbedingt im Sturm endet. Die Struktur der Trendkanäle ändert sich nun. In der 3-Monats-Ansicht weist der Trend mittlerweile abwärts. In den beiden folgenden Ansichten ist ein deutlich und ein schwach aufwärtsstrebender Trend zu erkennen. Subsumierend kann man konstatieren, dass die Preise seitwärts tendieren.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist leicht belebt. Die Hoffnung auf tiefere Preise wirkt ambitionierter. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem recht starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind wieder im kaufbaren Bereich. Wer wenig Öl im Tank hat, sollte sich beherzt eindecken.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 18. Februar 2025

Heizölpreise-Chart vom 18.Februar 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 18 Februar 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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